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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2018

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

07.12. - 08.12.2018, Berlin

Keratoplastik à chaud bei infektiöser Keratitis – Keimspektrum und Erfolgschancen

Meeting Abstract

  • Gerrit A. Brocke - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • T. Dietrich-Ntoukas - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • E. Bertelmann - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2018. Berlin, 07.-08.12.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18bbag39

doi: 10.3205/18bbag39, urn:nbn:de:0183-18bbag390

Published: December 20, 2018

© 2018 Brocke et al.
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Text

Hintergrund: Trotz aller Bemühungen lässt sich bei fortgeschrittener infektiöser Keratitis und Hornhautulcus die Keratoplastik in vielen Fällen nicht vermeiden. Die Operation bei aktiver Infektion kann eine signifikante Keimreduktion erzielen und somit das Überleben des Organs sichern. Das Risiko für Rezidive und weitere Komplikationen ist jedoch weiterhin hoch.

Methoden: Retrospektive Auswertung aller im Kalenderjahr 2017 in unserem Haus vorgenommenen Notfall-Keratoplastiken bei infektiöser Keratitis. Ausgewertet wurde das Indikations- und Keimspektrum, die Risikofaktoren sowie Komplikationen

Ergebnisse: 2017 wurden 46 Keratoplastiken à chaud an 40 Augen in unserem Haus vorgenommen, davon entstanden 17 bei infektiöser Genese. Andere Ursachen waren: 6 Abstoßungsreaktionen, 6 autoimmun, 8 mechanisch, 9 trophisch. Klinisch entfallen 10 davon auf bakterielle und 4 auf auf mykotische Keratitiden; 2 Akanthamöbenkeratitiden und 1 Herpeskeratitis. Ein nachgewiesener Erreger lag in 7 Fällen vor. Als Risikofaktoren konnten ein Z.n. Keratoplastik (2), Hauterkrankungen (3) und das Tragen von Kontaktlinsen (3) identifiziert werden. Im 1. Jahr nach OP lag die Quote für Revision der Fäden bei 3/17 (18%) und für Rezidive, welche einer Re-Keratoplastik bedurften, bei 2/17 (12%). Vitreoretinale Chirurgie und Enukleation konnten in allen diesen Fällen vermieden werden.

Schlussfolgerungen: Die Keratoplastik à chaud bietet gute Chancen, dass ein Augenerhalt gesichert werden kann. Eine intensive Nachsorge und Komplikationsmanagement sind unabdingbar.