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Kataraktchirurgie destabilisiert die Benetzung der Augenoberfläche
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Published: | December 20, 2018 |
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Hintergrund: Symptome bedingt durch Benetzungsstörung sind häufig nach Kataraktoperation zu beobachten. Wir untersuchen den Einfluss der Kataraktoperation auf die Stabilität der Benetzung der Augenoberfläche.
Material und Methode: Es wurden 82 Augen von 60 Patienten im Verlauf der Kataraktoperation im Jahr 2017 in der Augenklinik in Hanoi (Vietnam) in eine prospektive Studie aufgenommen. Zur Auswertung der Benetzung kamen die subjektiven Angaben der Patienten bei der Befragung nach OSDI, Befunde des Schirmer I-Tests, der Tränenfilmaufrisszeit (TBUT) sowie die Höhe des Tränenfilm-Meniskus (TMH) gemessen mit dem Keratograph 5M. Die Daten wurden präoperativ, 1 Woche, 1 Monat und 3 Monate postoperativ erhoben.
Ergebnisse: Die Punktzahl nach OSDI war 1 Woche postoperativ mit 14.43 ±4.3 signifikant erhöht (p=0,001) und nahm dann zu weiteren Zeitpunkten ab. Schirmer I war präoperativ 15,7mm und nahm deutlich ab in der 1. postoperativen Woche auf 13,99mm (p=0.001), um dann erst nach 3 Monaten das präoperative Niveau zu erreichen. TBUT war präoperativ 12,51 Sek, reduzierte sich auf 9.67 Sek signifikant in der 1. postoperative Woche und normalisierte sich im 3. Monat bei 12.34 Sek. Die Höhe des Meniskus war präoperativ 0.250mm, 1 Woche postoperativ mit 0.235mm signifikant niedriger und im 3. Monat 0.246mm. Die Rate des trockenen Auges war in der 1. postoperativen Woche 28%. Nach 1 Monat war es 9.76% und nach 3 Monaten war dies bei keinem Patienten mehr nachweisbar.
Schlussfolgerung: Störung der Benetzung findet sich insbesondere 1 Woche nach der Operation und kann bis zu 3 Monate persistieren. Bei fast jedem dritten Patienten traten Probleme des „Trockenen Auges“ nach Kataraktoperation auf. Dies ist bei der Aufklärung zu berücksichtigen und ggfs. eine entsprechende Therapie einzuplanen.