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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2018

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

07.12. - 08.12.2018, Berlin

Glaukom-OCT: Längsschnittuntersuchungen an Normalaugen

Meeting Abstract

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  • Annette Sturm - Brandenburg – Augenklinik, Städtisches Klinikum
  • M. Kathke - Brandenburg – Augenklinik, Städtisches Klinikum
  • W. Noske - Brandenburg – Augenklinik, Städtisches Klinikum; Medizinische Hochschule Brandenburg

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2018. Berlin, 07.-08.12.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18bbag33

doi: 10.3205/18bbag33, urn:nbn:de:0183-18bbag334

Published: December 20, 2018

© 2018 Sturm et al.
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Hintergrund: In Querschnittsuntersuchungen wurde eine ,natürliche‘ Progressionsrate von -0,245 µm/a für den makulären Ganglienzellkomplex (GCC) publiziert. Längsschnittuntersuchungen erlauben jedoch meist eine genauere Progressionsbeurteilung. Deshalb waren wir daran interessiert an ‚Normal’augen zu untersuchen, ob sich durch wiederholte OCT-Untersuchungen morphologische Glaukomschäden frühzeitig erkennen lassen.

Methoden: Wir haben an ,Normal‘augen, die >3 Glaukom-OCT-Untersuchungen in einem zeitlichen Abstand von >18 Monaten aufwiesen, die vom Gerätealgorithmus (SD-OCT Canon HS 100) errechneten Volumina und Progressionsraten des makulären GCC und der pRNFL analysiert und verglichen.

Ergebnisse: Es wurden 95 Augen von 48 Patienten (Alter Median 49J), die mindestens 3 OCT-Untersuchungen (Median 10 Untersuchungen) über einen Zeitraum von mindestens 18 Monaten (Median 32 Monate) ausweisen, untersucht. Für die gesamte Gruppe zeigte sich im mOCT eine Dickenkonstanz des GCC (Median 0µm/a; STAB +0,5 µm/a, Minimum -1,7 µm/a, Maximum 1,4 µm/a) und der pRNFL (Median 0µm/a; STAB +0,8 µm/a, Minimum -2,6 µm/a, Maximum 1,8 µm/a), wobei die Schwankungen der Dicke zwischen den einzelnen Untersuchungen bei der pRNFL deutlich größer als die des GCC ausfielen. Die GCC-Dicke nahm in der Altersgruppe >50 Jahre (Alter Median 59J) n=35 Augen) um -0,2 µm/a gegenüber der Altersgruppe <50J (60 Augen) ab, und die der pRNFL-Dicke verminderte sich um -0,6 µm/a. Im Untersuchungszeitraum entwickelten 2 Personen (54 und 74 Jahre) einen eindeutigen Glaukomschaden, bei zwei weiteren Personen (jeweils 59J) deuten Progressionsraten von über 1 µm/a im GCC ebenfalls auf einen beginnenden Glaukomschaden hin.

Schlussfolgerungen: Aufgrund der deutlich besseren Reproduzierbarkeit der Einzeluntersuchungen scheint insbesondere das makuläre OCT (GCC) besonders geeignet zur Glaukomfrüherkennung, insbesondere wenn sich in mehreren Kontrolluntersuchungen eine konstante Progressionrate zeigt. In unserer Längsschnittuntersuchung konnten keine ,natürliche‘ Progressionsrate im makulären OCT finden, sodass die Progressionsraten in Querschnittsuntersuchungen evtl. durch unerkannte Glaukome bedingt sein könnten.