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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2018

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

07.12. - 08.12.2018, Berlin

Vergleich der Therapien bei CD-20 positiven Lymphomen der Konjunktiva

Meeting Abstract

  • Josefine Urban - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Campus Benjamin Franklin
  • T. Bonaventura - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Campus Benjamin Franklin
  • A.M. Joussen - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Campus Benjamin Franklin
  • I. Seibel - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Campus Benjamin Franklin

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2018. Berlin, 07.-08.12.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18bbag24

doi: 10.3205/18bbag24, urn:nbn:de:0183-18bbag246

Published: December 20, 2018

© 2018 Urban et al.
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Text

Hintergrund: Der Goldstand in der Therapie des Lymphoms der Bindehaut ohne systemische Beteiligung ist die primäre Radiotherapie. In einer retrospektiven Analyse evaluierten wir die Therapien der Patienten mit CD-20 positiven Lymphomen der Konjunktiva, die im Zeitraum 2008-2018 behandelt wurden.

Methoden: In die Auswertung wurden Patienten mit bioptisch gesichertem extranodalen CD-20 positiven Marginalzonen-B-Zell-Lymphom der Bindehaut eingeschlossen und in 3 Gruppen eingeteilt. Gruppe A enthält Patienten, die eine primäre lokale Radiotherapie erhielten, Gruppe B Patienten, die subkonjunktivale Rituximab-Injektionen initial 4 Injektionen wöchentlich, dann monatlich erhielten. Gruppe C enthält Patienten, die eine Exzision erhielten. In den Gruppen A-C wurde vor Therapiebeginn eine systemische Beteiligung ausgeschlossen.

Ergebnisse: In der Gruppe A befanden sich 9 Augen von 7 Patienten. In der Nachuntersuchungszeit, die bei durchschnittlich 61,71 Monaten (30–120 Monaten) lag, waren alle Patienten rezidivfrei. Als Komplikationen nach der Bestrahlung gaben 5 (77%) Sicca-Beschwerden, 2 (28%) klagten über ein Wimpernausfall, ein Patient (14%) klagte über eine Oberlidptosis und bei einem Patienten (14%) kam es zu rezidivierenden Erosiones mit anschließenden Hornhautnarben und geplanter pKPL. In die Gruppe B wurden 11 Augen von 6 Patienten eingeschlossen, 5 Patienten erhielten 9-10 subkonjunktivale Rituximabinjektionen und wiesen in der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 13,75 Monaten (6–54 Monaten) kein erneutes Wachstum auf. 60% dieser Patienten wiesen eine Sicca-Problematik post-injektionem auf. 1 Patient erhielt bei systemischer Beteiligung nach 5 Injektionen eine zusätzliche systemische Therapie. In der Gruppe C befanden sich 3 Augen von 3 Patienten mit einseitiger Beteiligung, wobei 1 Patient bei Rezidiv nach 7 Monaten anschließend eine lokale Radiotherapie erhielt.

Schlussfolgerung: Die primäre Radiotherapie als Goldstandard bei Patienten mit CD-20 positiven Lymphom der Konjunktiva ohne systemische Beteiligung zeigt in der Langzeitnachbeobachtungszeit bei unseren Patienten eine vollkommene Rezidivfreiheit, jedoch erwiesen sich die post-radiatio aufgetretenen Komplikationen verglichen mit der Rituximabinjektion als deutlich erhöht. Eine reine Exzision ohne anschließende weitere Behandlungen sollte aufgrund des hohen Rezidivrisikos vermieden werden.