gms | German Medical Science

Hintergrund: Nach der Einführung des Klinischen Krebsregisters Berlin in 2016 wurde die fristgemäße Meldepflicht für neoplastische Erkrankungen verschärft. Um die Patienten, die eine Biopsie in unserem Haus bekamen, besser zu verwalten, wurden diese in eine Datenbank erfasst.

Methoden: Neben den Personendaten wurde für jeden Patienten die klinische Diagnose, die histologische Diagnose, der weitere Behandlungsplan aufgenommen. Nach einem Jahr wurde eine Analyse der gesammelten Daten vorgenommen.

Ergebnisse: Für den Zeitraum von 07.2016 bis 05.2017 wurden insgesamt 205 primäre Biopsien vorgenommen. Das Durchschnittsalter betrug 64 Jahre. Eine maligne Erkrankung wurde in 21 Fällen (10%) festgestellt. Darunter zeigten sich ein noduläres Basaliom in 6 Fällen (2,7%), ein nodulozystisches Basaliom in 6 Fällen (2,7%), ein Basaliom ohne weitere Angaben in 6 Fällen (2,7%), ein sklerodermiformes Basaliom in 2 Fällen (1%) und ein Plattenepithelkarzinom in situ der Bindehaut in 1 Fall (0,5%). Diese Fälle wurden beim zuständigen Krebsregister gemeldet. Die restlichen 184 Fälle (90%) ergaben eine benigne Hautveränderung. In der Reihenfolge der Häufigkeit zeigten sich eine seborrhoische Keratose (n=40, 19,5%), eine epidermale Zyste (n=25, 12,2%), ein Chalazion (n=22, 10,7%), ein apokrines Hydrozystom / ekkrines Hydrozystom (n=21, 10,2%), ein dermaler melanozytärer Naevus (n=18, 8,8%), ein fibroepithelialer Polyp (n=9, 4,4%), eine Bindehautzysste (n=9, 4,4%), sowie weitere Veränderungen mit jeweils < 8 Fälle. Die Trefferquote, d.h. die Übereinstimmung zwischen klinischer und histologischer Diagnose, betrug 50%.

Schlussfolgerung: Die Verwaltung der entnommenen Biopsien in einer Datenbank ermöglicht eine bessere Übersicht der Ergebnisse hinsichtlich der evtl. notwendigen Weiterbehandlungen, die Anmeldung beim Krebsregister und erleichtert die interne Qualitätskontrolle. Obwohl eine maligne Erkrankung eher selten vorkommt, ist beim entsprechendem Verdacht eine frühe Biopsie sinnvoll.