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Diagnosen und Differentialdiagnosen von retinalen und durch Optikus-Pathologien verursachten Gesichtsfelddefekten – Wann ist eine elektrophysiologische Zusatzdiagnostik sinnvoll?
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Published: | December 20, 2018 |
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Einleitung: Gesichtsfelduntersuchungen sind zeit- und personalaufwändig und setzen die volle Aufmerksamkeit des Patienten/der Patientin voraus. Dennoch liefern sie oft wegweisende Befunde, die über das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen entscheiden können. Bestimmte Voraussetzungen müssen allerdings erfüllt sein, um verwertbare Ergebnisse zu erzielen.
Inhalt: Es werden Indikationen der Gesichtsfelduntersuchung besprochen und anschließend anhand von Beispielen Qualitätskriterien und mögliche Fehlerquellen gezeigt, welche bei der Interpretation des Befundes berücksichtigt werden müssen. Unterschiedliche Skotomarten werden systematisch (zentral, parazentral, bogenförmig, …) anhand von Beispielen vorgestellt und der Weg zur korrekten Diagnose anhand zusätzlicher Diagnostik erläutert. Insbesondere wird darauf eingegangen, wann die Durchführung elektrophysiologischer Untersuchungen (VEP, multifokales ERG und Ganzfeld-ERG) sinnvoll ist. Beispielhaft werden Chloroquin-Makulopathie, Poppers-Makulopathie, Makuladystrophie, Zapfen-Stäbchen- und Stäbchen-Zapfen-Dystrophie, anteriore ischämische Optikusneuropathie, nutritiv-toxische Optikusneuropathie und Neuritis nervi optici vorgestellt.
Zusammenfassung: Gerade im Falle einer Visusminderung ohne morphologisches oder gar retinal-bildgebendes Korrelat ist die Perimetrie häufig die Untersuchung, die über das weitere Procedere entscheidet. Ihre Vernachlässigung kann den diagnostischen Weg unnötig verkomplizieren. Essentiell ist die Kenntnis wesentlicher Skotomformen und möglichst auch deren korrekte topographische Einordnung.