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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

01.12. - 02.12.2017, Berlin

Katarakt Operation nach Tiefer Sklerektomie (TS) und deren Effekt auf die Kontrolle des Intraokularen Drucks (IOD)

Meeting Abstract

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  • Christine Mielke - Berlin – eyelight Augenchirurgie
  • V. Plöger - Berlin – eyelight Augenchirurgie
  • N. Anand - Huddersfield /UK – Gloucestershire Hospitals NHS Foundation Trust, Calderdale and Huddersfield NHS Trust

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017. Berlin, 01.-02.12.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17bbag51

doi: 10.3205/17bbag51, urn:nbn:de:0183-17bbag513

Published: November 24, 2017

© 2017 Mielke et al.
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Hintergrund: Die Entstehung oder Progression einer Katarakt wird häufig nach Durchführung einer Trabekulektomie, also penetrierenden fistulierenden Operation beobachtet. Die Inzidenz einer Katarakt-Operation 2-7 Jahre nach Trabekulektomie beträgt zwischen 20 und 52% (AGIS Investigators 2001, Anderson et al. 2003, Musch et al. 2006, Tornqvist and Drolsum 1991, Wong et al. 2009, Palanca-Capistrano et al. 2009) und ist höher als in vergleichbaren Gruppen unter medikamentöser Glaukomtherapie. Bei der Tiefen Sklerektomie, einer nichtpenetrierender Glaukomoperation bildet die verbleibende Trabekulo-Descemet-Membran eine zusätzliche filtrierende Membran, welche zu nur minimalen Veränderungen der Vorderkammer führt und die normale Kammerwasserdynamik ermöglicht. In dieser Arbeit soll die Inzidenz und prädisponierende Faktoren für eine Kataraktoperation nach Tiefer Sklerektomie und deren Effekt auf den Intraokularen Druck (IOD) gezeigt werden.

Methoden: Es wurden 244 phake Augen von 244 Patienten analysiert, bei denen eine Tiefe Sklerektomie durchgeführt wurde. Der Beobachtungszeitraum betrug 5 Jahre.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Durchführung der TS lag das mittlere Alter der Patienten bei 69,6 +/- 9,6 Jahre. Die mittlere Beobachtungszeit war 85,9 ± 30,6 Monate. Während der follow-up Periode wurde bei 93 Augen (38.1%) eine Katarakt-Operation durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit einer Kataraktoperation lag bei 2,5% nach 1, 16% nach 3, 26% nach 5 und 38% nach 7 Jahren. Multivariante Analysen zeigten, dass Alter (Hazard ratio 1,06, 95% CI 1,04 1,08, p<0,0001) und Needle-Revision mit MMC (HR 1.8, 95% CI 1.1- 3.0, p= 0.03) eine signifikante Assoziation mit der Katarakt-Operation nach TS hatten. Der mittlere IOD vor Katarakt Operation war 11,6 +/- 4,5 mmHg und erhöhte sich postoperativ signifikant (p<0.001) während aller follow-up Messungen bis zu einem Jahr nach Katarakt-Operation. Die Anzahl der Patienten mit zusätzlicher antiglaukomatöser Therapie erhöhte sich von 8 (mean 0,16 +/- 0,5) prä Katarakt-Operation auf 15 Augen beim letzten follow-up (mean 0,37 +/-0,8, p=0,01). Needle-Revision wurde bei 7 Augen nach Katarakt-Operation durchgeführt (7.5%).

Schlussfolgerung: Die Wahrscheinlichkeit einer Katarakt-Operation nach Durchführung einer Tiefen Sklerektomie ist niedrig und erhöht sich allmählich mit der Zeit. Zunehmendes Alter und Needle-Revision wurden als statistisch signifikante Risiko-Faktoren identifiziert. Beobachtet wurde ein mäßiger Anstieg des Intraokularen Drucks (IOD) und der Glaukom-Medikation.