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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

01.12. - 02.12.2017, Berlin

OCT bei neuroophthalmologischen Erkrankungen

Meeting Abstract

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  • Walter Noske - Brandenburg - Augenklinik, Städtisches Klinikum, Medizinische Hochschule Brandenburg

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017. Berlin, 01.-02.12.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17bbag24

doi: 10.3205/17bbag24, urn:nbn:de:0183-17bbag240

Published: November 24, 2017

© 2017 Noske.
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Aufgrund seines hohen Auflösungsvermögens und der guten Reproduzierbarkeit erlaubt das SD-OCT eine hervorragende morphologische und -metrische Darstellung der Ganglienzellschicht und ihrer Axone. Es kann funktionelle Untersuchung wie die Perimetrie sehr gut ergänzen. Mit dem makulären OCT (mOCT) lassen sich perimetrische Ausfälle spiegelbildlich topographisch darstellen. Da die Ganglienzellkörper gegenüber ihren Axonen einen mehr als zehnfachen Durchmesser haben, perifoveolär eine besonders hohe Dichte aufweisen und innnerhalb der Gefäßbögen keine größeren Gefäße verlaufen, ist die Empfindlichkeit des OCTs für dezente Ganglienzellschäden in der Makularegion am größten und korreliert dort am besten mit den perimetrischen Befunden. Auch bei neuroophthalmologischen Prozessen stellt das OCT einen Schaden meist vor der Perimetrie zuverlässig dar. Diffuse Optikusneuropathien fallen meist durch eine ringartige Verdünnung im Bereich der perifovealen Ganglienzellschicht auf. Chiasmale und postchiasmale Prozesse sind im mOCT an der klassischen vertikalen Begrenzung in Foveahöhe erkennen Für Papillenprozesse sind die papillenzentrierten OCT Untersuchungen von Vorteil. Papillenschwellungen und -exkavationen können gut erfasst, vermessen und Änderungen sehr genau verfolgt werden. Periphere und nasal der Papille gelegene Nervenfaserschäden spiegeln sich nur im papillenzentrierten OCT wider. Aufgrund seiner hohen Empfindlichkeit und guten Reproduzierbarkeit können mit dem OCT relativ schnell, einfach und zuverlässig Ganglienzellschäden ausgeschlossen und in relativ kurzen Intervallen progrediente von stabilen Schäden differenziert werden. Besonders die gleichzeitige Analyse auch der anderen retinalen Schichten erleichtert oft pathogenetische Rückschlüsse. Besonders Makulopathien schränken die Aussagekraft des mOCTs nicht selten erheblich ein. Auch sollte berücksichtigt werden, dass die gängigen Auswertungsalgorithmen oft nicht die Möglichkeiten der OCT-Geräte ausnutzen. Wir halten das OCT für eine wesentliche Bereicherung für die neuroophthalmologische Diagnostik, da sich morphologische Schäden der Ganglienzellen und -axone sehr empfindlich, zuverlässig und schnell darstellen lassen. Um die Vorteile der neuroophthalmologischen OCT-Untersuchung vollständig auszunutzen, empfehlen wir grundsätzlich eine kombinierte papillenzentrierte und mOCT -Untersuchung durchzuführen.