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Erste Erfahrungen mit der Verwendung von 3D Visualisierungssystemen / head-up surgery in der Ophthalmochirurgie
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Published: | November 24, 2017 |
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3D Visualisierungssysteme halten neuerdings Einzug in die Ophthalmochirurgie. Durch hochauflösende 3D Kameras, welche das Bild des OP-Mikroskopes auf einem Flachbildschirm darstellen, können Operationen ohne Blick durch das OP-Mikroskop durchgeführt werden. Der Operateur blickt durch eine 3D-Brille und orientiert sich in dem so entstehenden dreidimensionalen Raum. Seit Februar diesen Jahres führen wir zahlreiche Hinterabschnitts- und Vorderabschnittsoperationen mit dem Alcon Ngenuity System durch und haben die Vor- und Nachteile dieser Technik kennengelernt und mit dem herkömmlichen Gebrauch des OP-Mikroskopes verglichen. Die Operation mit einem solchen 3D-System erfordert unter anderem durch die Entkopplung der Sichtachse und der Handlungsachse eine grundsätzliche Umstellung des Operateurs. Vorteile sind u.a. die möglicherweise präzisere Orientierung bei Peeling Situationen, die Möglichkeit der optischen Hervorhebung anatomischer Strukturen durch Farbfilter, die signifikant geringere erforderliche Lichtintensität, die ergonomischere Sitzposition des Operateurs und die gleich gute Möglichkeit für alle im OP-Saal anwesenden die OP zu verfolgen. Desweiteren können diverse Informationen parallel zur OP auf dem Bildschirm dem eingeblendet und dargestellt werden. Nachteile sind neben dem erforderlichen Raumbedarf für ein solches System noch eine gewisse Latenzzeit der optischen Wiedergabe, welche besonders bei schnellen Bewegungen auffällt. Insgesamt gab es keine Fälle in denen die Operation nicht mittels 3D-System sicher beendet werden konnte. Es war kein verschiedenes Komplikationsrisiko zwischen den mit den unterschiedlichen Bildgebungsverfahren durchgeführten Operationen auffällig. Die Umstellung seitens des Operateurs auf das neue Verfahren gestaltete sich letztendlich erstaunlich schnell und einfacher als erwartet.