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Neue Anti-VEGF-Therapien: pathophysiologischer Hintergrund
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Published: | December 2, 2016 |
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In naher Zukunft wird es neue Möglichkeiten zur Behandlung der CNV durch intraokuläre Injektion von neutralisierenden Molekülen geben. Diese werden in einer kombinierten Anwendung von von zwei Substanzen bestehen, wobei die eine entweder das Ranibizumab oder Aflibercept ist und die andere Substanz weitere Signalmoleküle des angiogenetischen Prozesses neutralisiert. Diese Strategie macht sich zunutze, dass die Angiogenese in verschiedene Phasen einteilen lässt: Auflösung der Extrazellulärmatrix, Proliferation und Migration von Endothelzellen und anschließend die Phase der Gefäßreifung und Stabilisierung. Phase der Proliferation und Migration wird im Wesentlichen durch das VEGF-Signalsystem gesteuert. Die Phase der Reifung und Gefäßstabilisierung beinhaltet das Ansiedeln von Perizyten und die Formierung eines röhrenbildenden dichten Endotheliums. Die neuen Medikamente verfolgen hier nun die Strategie nicht nur die Proliferation zu hemmen, sondern auch die Stabilisierung schon gebildeter junger Gefäße zu unterbinden. Im Tierversuch haben beide Ansätze gegen über der Monotherapie deutliche Vorteile gezeigt. Mit dieser Strategie befinden sich ein Kombipräparat aus Ranibizumab und einem Faktor, der die Ansiedlung von Perizyten hemmt, sowie ein Kombipräparat aus Aflibercept und einem Faktor der die Angiopoetin-2 vermittelte Gefäßreifung neutralisiert.