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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Stellt die Messung der Zyklorotation mit dem OCT eine sinnvolle Ergänzung in der Diagnostik von Augenmuskelparesen dar?

Meeting Abstract

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  • Walter Noske - Brandenburg - Augenklinik, Städtisches Klinikum, Medizinische Hochschule Brandenburg
  • A. Sturm - Brandenburg - Augenklinik, Städtisches Klinikum, Medizinische Hochschule Brandenburg

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag42

doi: 10.3205/16bbag42, urn:nbn:de:0183-16bbag422

Published: December 2, 2016

© 2016 Noske et al.
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Wir sind der Fragestellung nachgegangen, ob die in OCT Geräten darstellbare Gerade zwischen Foveola und Papillenmitte (FP-Achse) eine pathologisch Zyklorotation bei Augenmuskelstörungen zuverlässig erkennen lässt. An 30 Normalpersonen zeigte die FP-Achse immer eine Exzyklorotation zwischen 2° und 25°, MW 14°. Die maximale interokulare Differenz der Achsenlage betrug 16°, MW 4°. An 10 Personen mit Zyklorotationsstörungen (5x IV- oder III-Parese, 5x Endokrine Orbitopathie) zeigte die FP-Achse nur in einem Fall eine Inzyklorotation von 1° und sonst eine Exzyklorotation bis 34°, MW 18°. Die maximale interokulare Differenz der Achsenlage betrug 15°, MW 8°. Nach einer operativen Korrektur lässt sich eine deutliche Änderung der FP-Achse erkennen. Die Werte korrelieren nur schlecht mit den an der Tangentenskala und mit Maddox-Zylindern gemessenen Werte. Die von uns gemessenen Werte der FP-Achse am Normalkollektiv ergeben deutliche höhere Exzyklorotationswerte als die in der Literatur verbreiteten Werte. Insbesondere findet sich häufig eine deutliche Asymmetrie der FP-Achse zwischen beiden Augen, ohne dass Symptome für eine pathologische Zyklorotation vorliegen. Bei Normalpersonen korreliert die mit dem OCT dargestellte FP-Achse sehr schlecht mit der subjektive und objektiv bestimmten "Horizontalen" und kann deshalb nur sehr eingeschränkt für die Beurteilung einer pathologischen Zyklorotation herangezogen werden. Die einfachste und beste Methode zu Bestimmung einer Zyklorotationsstörung scheint uns die Messung mit zwei Maddoxzylindern in einem Prüfgestellen.