Article
Neue Uveitis-Entitäten
Search Medline for
Authors
Published: | November 14, 2022 |
---|
Outline
Text
Moderne Therapiekonzepte können eine intraoculare Entzündung als Nebenwirkung haben. Hier sollen als 3 wichtige Ursachen moderne Tumortherapeutika, neue Gentherapien und neue VEF-Inhibitoren dargestellt werden.
Immun-Checkpoint-Inhibitoren können bei weniger als 1% der behandelten Patienten eine Uveitis verursachen. Bei 2/3 sind es Anterior-Uveitiden, 1/3 betreffen eine Uveitis im hinteren Segment. Unter Therapie mit Kortikosteroiden kann in aller Regel eine Visusverbesserung um etwa 2 Zeilen erreicht werden. Signaltransduktionsinhibitoren verursachen selten auch eine Uveitis. Auch hier sind die anterioren Uveitiden am häufigsten und es findet sich ein gutes Ansprechen auf Steroide.
Intraocular-Gentherapie mit Adeno-assoziierten Viren als Vektoren verursacht in bis zu 75% der Fälle eine überwiegend granulomatöse Entzündung im vorderen und intermediären Segment. Die Therapie mit Kortikosteroiden muss chronisch erfolgen, wegen der Häufigkeit werden auch schon immunsuppressive Therapien zu Beginn der Gentherapie diskutiert.
Die Intraocular-Therapie mit VEGF-Inhibitoren führt nur selten zu einer Uveitis. Der Wirkstoff Brolucizumab zeigt in 4–5% der Patienten diese Nebenwirkung, bei 3% werden eine retinale Vaskulitis und bei 2% eine okklusive Vaskulitis mit teilweise erheblichen Beeinträchtigungen des Sehvermögens beschrieben. Diese Nebenwirkung hat zu einer erheblichen Einschränkung der Anwendung geführt.