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Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktchirurgie: PRO
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Published: | December 9, 2016 |
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In Deutschland werden pro Jahr rund 800.000 Kataraktoperationen durchgeführt. Die Ansprüche an die postoperative visuelle Funktion sind gestiegen. Vor allem bei Patienten mit Interesse an einer Sonderlinse, wie zum Beispiel torische und/oder multifokale Linsen, kommt es besonders auf einen komplikationsarmen Verlauf mit sehr gutem refraktivem Ergebnis an. Eine Voraussetzung hierfür ist eine hohe Präzision der einzelnen Operationsschritte im Rahmen der Linsenchirurgie. Der Einsatz des Femtosekundenlasers in der Linsenchirurgie (FLACS) eröffnet dazu neue Möglichkeiten unter Einsatz der OCT-Technologie. Unter Kenntnis der Laserparameter und einer kontrollierten Planung der Teilschritte über die bildgebende Schnittstelle des Lasers sind Komplikationsraten sehr gering und vergleichbar mit der manuellen Chirurgie was die Arbeitsgruppe um Roberts et al. [1] anhand von 1.500 FLACS Fällen zeigen konnte.
Vorteil der FLACS ist die wesentliche Aufarbeitung des Linsenkerns, um die folgende Phakoenergie durch Ultraschall zu erniedrigen oder gar zu ersetzen und das Hornhautendothel zu schonen. Als wesentlichen Vorteil des Lasereinsatzes ist die erhöhte Präzision bei der Kapsultomie mit hoher Reproduzierbarkeit zu sehen. Dies ermöglicht eine optimale Zentrierung der Intraokularlinse im Kapselsack unter Anpassung der Rhexisgröße an die jeweilige Linse. Zusätzlich können zeitgleich zur optimalen cornealen Astigmatismuskontrolle arkuate relaxierende Inzisionen geplant werden.
Die Femtosekundenlaser-Technologie setzt nach erfolgreichem Einzug in der refraktiven Hornhautchirurgie einen weiteren Meilenstein in der modernen Linsenchirurgie.