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Besonderheiten von Augenmuskelparesen im Kindesalter
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Published: | July 9, 2015 |
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Kindliche Augenmuskelparsen weisen im Vergleich zu denen des Erwachsenenalters einige diagnostische und therapeutische Besonderheiten auf. Eine kindliche Abduzensparese kann Erstsymptom eines Medulloblastoms sein und erfordert deshalb immer eine Kernspintomographie. Bei fehlender Rückbildung der Parese ist die Bildgebung zu wiederholen. Bei den selteneren Okulomotoriusparesen des Kindesalters handelt es sich häufig um sogenannte kongenitale Okulomotoriusparesen, die typischerweise Fehlregenerationsmuster aufweisen können, u.U. mit Pupillenbeteiligung. Erworbene Trochlearisparesen des Kindesalters sind ebenfalls selten. Meistens steckt dahinter ein sogenannter Strabismus sursoadductorius (sog. kongenitale Obliquus superior parese), bei dem nicht selten der 4. Hirnnerv fehlt, in Verbindung mit einer Anomalie des Musculus obliquus superior. Die Besonderheiten der klinischen Ausprägung von kindlichen Augenmuskelparesen beeinflussen neben der häufig erforderlichen Amblyopieprophylaxe / -therapie auch die operative Therapie.