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4. Alterstraumatologie Kongress 2018

22.03. - 23.03.2018, Zürich Regensdorf, Schweiz

1- und 2-Jahresmortalität nach Frakturen des alten Menschen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Andreas Wiedl - Klinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • Stefan Förch - Zentralklinikum Augsburg, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Augsburg, Deutschland
  • Edgar Mayr - ZK Augsburg, Augsburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 4. Alterstraumatologie Kongress 2018. Zürich Regensdorf, Schweiz, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc34

doi: 10.3205/18altra34, urn:nbn:de:0183-18altra345

Published: March 13, 2018

© 2018 Wiedl et al.
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Zielsetzung: Frakturen des alten Menschen sind allgemein bekannt mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Als Ursache werden Multimorbidität und Trauma vermutet. In einem 2-Jahres-Follow-up soll geklärt werden, wie Frakturen des alten Menschen mit deren Sterblichkeit zusammenhängen. Dies soll in Abhängigkeit zur Art, Lokalisation und Behandlung der Frakturen erfolgen. Ferner soll geklärt werden, ob ein Unterschied zur altersadaptierten Allgemeinbevölkerung besteht.

Methodik: Im Jahr 2014 wurden alle in einer geriatrisch-traumatologischen Akuteinheit behandelten Patienten erfasst. Im Rahmen eines 2 Jahres-Follow-ups wurden Fragebögen an die Patienten und deren Familien versandt. Sollten Patienten verstorben sein, wurde um die Mitteilung des Sterbedatums auf den Monat genau gebeten. Bei ausbleibender Rückmeldung erfolgte der Versuch einer telefonischen Kontaktaufnahme mit maximal 5 Versuchen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten für den Jahrgang im Durchschnitt 832 Patienten erfasst werden.

Es wurde bei 664 Patienten ein Rücklauf erzielt, dies entspricht einer Rücklaufquote von 80%.

Die 1-Jahresmortalität betrug für das Gesamtkollektiv, bei einem Durchschnittsalter von 84, insgesamt 25%, die 2-Jahresmortalität 38%.

Die 1-, bzw. 2-Jahresmortalität für Patienten mit Wirbelsäulenfrakturen betrug 25% und 37%, für Frakturen der oberen Extremität 19% und 32%, für proximale Femurfrakturen 29% und 44% und alle weiteren Frakturen 22% und 35%.

Des Weiteren zeigt ein Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung im Durchschnittsalter (1-Jahres-Mortalität: 8%, 2-Jahres-Mortalität: 16%, Quelle: statistisches Bundesamt), eine deutlich höhere Sterblichkeit nach dem Auftreten sog. „fragility-fractures“. Ebenfalls zeigt eine altersadaptierte Analyse der Sterblichkeiten der Altersabschnitte 71–80, 81–90 und 91–95 eine durchwegs erhöhte Sterblichkeit der Patienten im Vergleich zum altersadaptierten Kollektiv in der Allgemeinbevölkerung.

Interessanterweise fällt beim Vergleich der häufig konservativ oder operativ geführten Wirbelkörperfraktur ein deutlich unterschiedliches Outcome, abhängig von deren Versorgung auf, hier zeigt sich bei konservativ geführten Frakturen, gegenüber operativ geführten Frakturen, eine doppelt so hohe 2-Jahres-Mortalität! (50% gegen 24%). Dies ist zu diskutieren.

Insgesamt müssen Altersfrakturen als Indikatoren einer erhöhten Mortalität gesehen werden, als Ursache ist die Morbidität der Patienten zu sehen, ein Einfluss der Frakturen und deren Behandlung besteht ebenfalls.