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4. Alterstraumatologie Kongress 2018

22.03. - 23.03.2018, Zürich Regensdorf, Schweiz

Operatives Management periprothetischer Frakturen nach Schulterprothese

Meeting Abstract

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  • Fabrizio Moro - Schulthess Klinik, Zürich, Schweiz
  • presenting/speaker Felix Toft - Schulthess Klinik, Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 4. Alterstraumatologie Kongress 2018. Zürich Regensdorf, Schweiz, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc21

doi: 10.3205/18altra21, urn:nbn:de:0183-18altra215

Published: March 13, 2018

© 2018 Moro et al.
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Zielsetzung: Durch die steigende Zahl der Prothesenimplantationen an der oberen Extremität und durch die demografische Entwicklung mit steigender Lebenserwartung ist in Zukunft mit einer erhöhten Inzidenz periprothetischer Frakturen zu rechnen. Aktuell wird diese mit 0,6 bis 3% in der Literatur angegeben.

Allgemein gültige Behandlungsrichtlinien fehlen bis dato und es gibt nur wenig Literatur hierzu. Dies liegt zum einen an der insgesamt deutlich geringeren Anzahl an implantierten Prothesen verglichen mit Hüfte und Knie, andererseits steht die für die Auswertung periprothetischer Frakturen aussagekräftige hohe Zahl an Primärimplantationen nur wenigen Zentren zur Verfügung.

Anhand unserer retrospektiv aufgearbeiteten Fälle sollen mögliche Behandlungsperspektiven aufgezeigt werden.

Methodik: Von Januar 2005 bis Juni 2017 wurden an der Schulthess Klinik Zürich 2214 Schulterprothesen implantiert und 29 periprothetische Frakturen retrospektiv analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Frauen waren deutlich mehr betroffen als Männer (2,5:1). Die Fraktur trat zwischen 0 und 133 Monate nach der Primärimplantation auf. Nur in 4 Fällen musste bei Lockerung der Prothese diese ersetzt werden. Je nach Lokalisation der Fraktur erfolgte die Osteosynthese über einen erweiterten anterolateralen Zugang oder über einen posterioren Zugang. Autograft oder Allograft Augmentationen wurden nur in 3 Fällen durchgeführt. Komplikationen wurden in 4 Fällen beobachtet. 2x kam es zu einer erneuten Fraktur distal der gewählten Platte. Beide Fälle wurden revidiert, wobei wiederum eine Osteosynthese erfolgte. Bis auf eine Pseudarthrose sind alle periprothetischen Frakturen geheilt. Die vorgeschlagene Revision bei der Patientin mit der Pseudarthrose wurde abgelehnt. In einem Fall, bei insuffizientem Knochenstock, wurde die periprothetische Fraktur mit einem Strut Allograft überbrückt und geschient. 5 Monate nach Index Verfahren brach der Strut. Die weitere Nachbehandlung erfolgte dann in einem „Oberarm Brace“ und die initiale Fraktur heilte in Verkürzung.

Durch die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans, unter Berücksichtigung der Frakturlokalisation, des verbleibenden Knochenstocks und der Festigkeit der liegenden Implantate, gelingt die operative Stabilisierung dieser schwierigen Frakturen mit durchaus voraussehbaren Resultaten.