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4. Alterstraumatologie Kongress 2018

22.03. - 23.03.2018, Zürich Regensdorf, Schweiz

Analyse 200 proximaler Femurfrakturen exakt 10 Jahre postoperativ

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Franz Müller - KH Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • Michael Galler - KH Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • Michael Zellner - KH Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • Christian Bäuml - KH Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • Bernd Füchtmeier - KH Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 4. Alterstraumatologie Kongress 2018. Zürich Regensdorf, Schweiz, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc10

doi: 10.3205/18altra10, urn:nbn:de:0183-18altra108

Published: March 13, 2018

© 2018 Müller et al.
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Zielsetzung: Die proximale Femurfraktur gehört zu den häufigsten Verletzungen im höheren Alter. Dennoch sind Resultate über das zweite Jahr postoperativ hinaus in der Literatur bisher nicht vorhanden. Aufgrund dessen führten wir zur Thematik eine Langzeitstudie durch.

Methodik: Zwischen 1/2006 und 2/2007 führten wir bei total 200 konsekutiven Patienten eine operative Versorgung aufgrund einer proximalen Femurfraktur durch. Anhand einer prospektiven Datenbank wurden zunächst die demographischen Daten erhoben. Exakt 10 Jahre postoperativ erfolgte zu jedem Patienten dann eine abschließende Evaluation erneut anhand der Datenbank, zudem wurden alle Patienten oder deren Angehörige bzw. Hausärzte telefonisch kontaktiert – zur Komplettierung unvollständiger Daten. Erhoben wurde jegliche operative Revision, das Auftreten einer kontralateralen sowie weiterer Frakturen, und der Todeszeitpunkt. Für alle noch lebenden Patienten wurde telefonisch der Mobilitätsscore nach Parker erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das mittlere Alter betrug zum Zeitpunkt der proximalen Femurfraktur 79 Jahre, betroffen waren überwiegend Frauen.

Die operative Gesamtrevisionsrate betrug 16,5% (34/200), hier insbesondere aufgrund eines Hämatoms (9x) oder einer Infektion (7x). Lediglich zwei Revisionen (2/34) wurden später als zwei Jahre postoperativ durchgeführt. Die Osteosynthese zeigte im Vergleich zur Endoprothese eine höhere Revisionsrate (19,1% versus 14,2%). Die Inzidenz einer kontralateralen Fraktur betrug 11,9%, im Mittel 51,9 Monate (13-97) postoperativ. Für jene Patienten, welche das erste postoperative Jahr überlebten, betrug die Inzidenz einer erneuten behandlungspflichtigen Fraktur sogar 21%.

Die Letalität postoperativ betrug ein Jahr, 2 Jahre, 5 Jahre sowie 10 Jahre respektive 24,5%, 33,5%, 55%, sowie 81%.

Für die zum Zeitpunkt der NU noch lebenden 34 Patienten (19%) liess sich ein mittlerer Parker Score von 6,3 Punkten ermitteln, hiervon lediglich 14 Patienten mit voller Punktzahl.

Die Langzeitstudie dokumentierte, dass über das 2. Jahr postoperativ hinaus lediglich noch zwei Revisionen durchgeführt wurden. Andererseits waren 5 Jahren postoperativ auch mehr als die Hälfte aller Patienten verstorben. Die Inzidenz einer kontralateralen Femurfraktur im Beobachtungszeitraum von exakt 10 Jahren war mit 11,9% deutlich höher als bisher beschrieben. Für Patienten, welche das erste Jahr postoperativ überlebten, bestand ein Risiko von über 20%, durch ein Sturzereignis nochmals eine schwerwiegende Fraktur zu erleiden.