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Alterstraumatologie Kongress 2016

10.03. - 11.03.2016, Marburg

VAS nach Kypho- und Vertebroplastie bei osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander Joist - Klinikum Bad Abbach, Orthopädie II, Bad Abbach, Germany

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie. Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG). Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.. Alterstraumatologie Kongress 2016. Marburg, 10.-11.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO04-31

doi: 10.3205/16altra37, urn:nbn:de:0183-16altra373

Published: March 10, 2016

© 2016 Joist.
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Zielsetzung: In einer retrospektiven Studie soll untersucht werden, wie sich der VAS prä- und postoperativ bei den beiden Operationsverfahren Vertebro- und Kyphoplastie verhält sowie die Rate der Komplikation erhoben werden.

Methodik: Im Zeitraum von 2003 bis 2010 wurden 906 Wirbelkörper bei 576 Patienten mittels Vertebroplastie (n=248) und Kyphoplastie (n=328) operativ behandelt. 76,7 % waren Frauen und 23,3 % Männer. Die Segmenthöhen lagen zwischen BWK 6 und LWK 5. Das Durchschnittsalter betrug 77,6 + 10,2 Jahre mit einer Spannweite von 39 bis 96 Jahre. Bei allen Patienten wurden vor der operativen Versorgung und im Anschluss zu definierten Zeitpunkten der Grad der Mobilisation und die Schmerzintensität mittels VAS bestimmt. Während des stationären Aufenthaltes wurde bei den täglichen Visiten der Verlauf und mögliche Komplikationen dokumentiert.

Ergebnisse: Der VAS (visual analog score) reduzierte sich signifikant von 7,8 präoperativ auf 2,5 postoperativ bei den Vertebroplastien und von 8,0 präoperativ auf 2,4 postoperativ bei den Kyphoplastien. 91 % aller Patienten empfanden subjektiv zumindest eine Schmerzbesserung, kein Patient eine Verschlechterung gegenüber vor der Kyphpo-/Vertebroplastie. Alle Patienten würden den Eingriff erneut bei sich durchführen lassen. Klinisch relevante Komplikationen mit neurologischen Defiziten, Infektionen, Nachblutungen, Revisionsoperationen oder thromboembolischen Ereignissen zeigte sich bei einem Patienten eine Nachblutung in der Flanke. In einem Fall kam es bei einem Emphysematiker lagerungsbedingt zu einem Pneumothorax und in einem weiteren Fall zu einer osteoporotischen Rippenfraktur. Ein Patient hatte lagerungsbedingt passagere Sensibilitätsstörungen am Oberschenkel im Versorgungsgebiet des N. cut. fem. lateralis.

Schlussfolgerung: Die perkutane Kypho- und Vertebroplastie stellen keine konkurrierendens, sondern ergänzende Verfahren dar und sind bei entsprechender Indikationsstellung und Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie ein sicheres und komplikationsarmes Verfahren, das bei osteoporotischen Sinterungsfrakturen mit kurzer Operationszeit und ökonomisch vertretbaren Implantateinsatz zu exzellenten klinischen Ergebnissen führt. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Schmerztherapie stellt sie eine hoch effiziente Therapieform dar mit siginifikanter Senkung des VAS prä- und postoperativ.