gms | German Medical Science

Alterstraumatologie Kongress 2016

10.03. - 11.03.2016, Marburg

Risiken für Beckenfrakturen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Jörg Schwab - DKH-Wehrda, KKH Frankenberg, UKGM, Marburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie. Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG). Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.. Alterstraumatologie Kongress 2016. Marburg, 10.-11.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO03-49

doi: 10.3205/16altra29, urn:nbn:de:0183-16altra298

Published: March 10, 2016

© 2016 Schwab.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Zielsetzung: Während im Alter unter 60 J. Beckenfrakturen fast nur nach schweren Traumen wie Autounfällen und Stürzen aus großer Höhe gesehen werden, kommt es im höheren Lebensalter schon bei geringen Traumen zu Beckenbrüchen. Sogar Spontanfrakturen im hinteren Becken werden gesehen.

Es gilt, die Risikofaktoren für Stürze zu minimieren, die Beckenfrakturen begünstigen.

Methodik: Dazu wurde die Pathogenese der Stürze von 32 sukzessive hier aufgenommenen Patienten mit Beckenbrüchen betrachtet.

Ergebnisse:

1.
Der Anteil der Männer mit Beckenbrüchen war für die geriatrische Geschlechtsverteilung typisch: 22%, die Männer waren allerdings durchschnittlich ca. 8 Jahre jünger als die Frauen.
2.
Bei den Männern fanden sich schwerere Traumata, bei den Frauen mehr Stolperstürze. Mindestens bei 40% aller Patienten lag eine schwere Osteoporose vor.
3.
NPH, Mb. Parkinson und ähnliche Erkrankungen, die in mit Stürzen nach hinten einhergehen können, waren in der kleinen Gruppe kaum überrepresentiert (21%).
4.
Bei vielen Patienten (45%) lagen kardiale oder circulatorische Gründe vor, in deren Rahmen es zum Kollaps, seltener zur Synkope gekommen ist: Orthostase, Hypotonie unter Antihypertensiva, Bradykardien, Aortenstenose.
5.
Gut ein Drittel der Patienten hatten eine Demenz u./o. ein Delir.
6.
Während bei einigen Patienten mehrere sturzbegünstigende Faktoren vorlagen, konnte bei anderen Patienten die Genese nicht geklärt werden. Überproportional viele Stürze ereigneten sich im Bad, durch Verfehlen der Toilette, in der Badewanne oder durch Synkopen am Waschbecken, das das Fallen nach vorn verhindert. In einem Fall verursachte ein dementer Ehepartner den Sturz.

Schlussfolgerung: Mit dem Rollstuhl unterfahrbare Waschbecken können wahrscheinlich Stürze mit Beckenbrüchen verhindern. Ein Zielblutdruck im Stehen von 130-150 mmHg (wie in HYVET) ist anzustreben.