gms | German Medical Science

Herbsttagung der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Regensburg mit wissenschaftlicher Unterstützung der ADANO 2011

Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen und Neurootologen der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (ADANO)

29.09. - 30.09.2011, Regensburg

Pädaudiologische Anforderungen zum Einsatz objektiver Hörprüfmethoden im Rahmen der Konfirmationsdiagnostik (follow-up) nach nicht bestandenem Neugeborenen-Hörscreening

Meeting Abstract

Search Medline for

  • author Thomas Wiesner - Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, Werner-Otto-Institut, Hamburg

Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen und Neurootologen der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Herbsttagung der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Regensburg mit wissenschaftlicher Unterstützung der ADANO 2011. Regensburg, 29.-30.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11adano31

doi: 10.3205/11adano31, urn:nbn:de:0183-11adano311

Published: September 21, 2011

© 2011 Wiesner.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Mit der Einführung des Neugeborenen Hörscreenings besteht die Herausforderung, dass jedes Kind unabhängig vom Alter und unabhängig von Zusatzbehinderungen bis zum 3. Lebensmonat eine aussagekräftige Hördiagnostik erhält mit dem Ziel einer ausreichend verlässlichen „Arbeitsdiagnose“ einschließlich einer seitengetrennten frequenzspezifischen Hörschwelle unter Berücksichtigung der individuellen Außenohr-Übertragungsfunktion, sodass bis spätestens zum 6. Lebensmonat mit einer Hörsystem-Früh-Versorgung und einer Hör-Früh-Förderung begonnen werden kann. Dabei wird im 1. Lebenshalbjahr die Hörschwellendiagnostik primär getragen durch die Ergebnisse der „objektiven Verfahren“ insbesondere der Ableitung akustisch evozierter Potentiale. Im Hinblick auf eine Hörsystemprogrammierung bedarf es dabei auch einer frequenzspezifischen Hörschwelleneinschätzung. Für frequenzspezifische AEP stehen heute verschiedene Verfahren zur Verfügung. Dabei kommen die verschiedenen AEP-Verfahren Alters- und Frequenzabhängig unterschiedlich nah an die „wahre“ Hörschwelle heran. Jedes Verfahren hat seine spezifischen Probleme bzw. spezifischen Vor- und Nachteile und alle Verfahren benötigen viel spezifische Erfahrung! Da die Messungen beim Baby i.d.R. in Sedierung oder natürlichem Schlaf durchgeführt werden, muss die Messung auf Grund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Messzeit so zeitökonomisch wie möglich erfolgen. Die Hörschwelleneinschätzung wird häufig zusätzlich erschwert durch diagnostisch nur eingeschränkt fassbare Mittelohrprobleme und letztendlich müssen alle audiometrisch und anamnestisch ermittelbaren „Puzzelteile“ durch einen Experten zu einer sich gegenseitig absichernden Gesamteinschätzung genutzt werden. Die Hörschwelleneinschätzung muss dann so kommuniziert werden, dass bei der Hörsystemanpassung die dB(HL)-Werte der Hörschwellenschätzung unter Berücksichtigung altersentsprechender RECD-Werte in dB(SPL) umgerechnet und so als Basis für die Hörsystemprogrammierung und die anschließende Überprüfung der Hörsystemübertragung im SPLogram genutzt werden können.