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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Tonsillektomie mittels Thermalfusionstechnik

Poster Aerodigestivtrakt

  • corresponding author Michèle Carolin Rosenstein - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, HNO-Klinik, Düsseldorf
  • Jonas J.-H. Park - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, HNO-Klinik, Düsseldorf
  • Ulrich Harréus - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, HNO-Klinik, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc293

doi: 10.3205/cpo001847, urn:nbn:de:0183-cpo0018470

Published: April 26, 2017

© 2017 Rosenstein et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Für die Tonsillektomie sind sehr unterschiedliche apparative Methoden beschrieben worden. Die Thermalfusionstechnik wird bereits in anderen Fachdisziplinen wie der Schilddrüsen- und Leberchirurgie angewandt. Hierbei wird durch direkte Hitzeentwicklung und lokaler mechanischer Druckausübung das Gewebe koaguliert und gleichzeitig geschnitten. Durch den Aufbau der MiFusion Pinzette (Microline, Beverly, USA) werden nur im schmalen zentralen Bereich sehr hohe Temperaturen auf das Gewebe ausgeübt, um dieses zu schneiden. In den Randbereichen der Pinzette werden deutlich geringere Temperaturen entwickelt und hierdurch geringere Kollateralschäden gewährleistet als bei anderen Koagulationstechniken. In der vorliegenden Studie wurde die Anwendbarkeit der Thermalfusionstechnik für die Tonsillektomie untersucht.

Methoden: Patienten mit rezidivierenden Tonsillitiden sowohl im Kindesalter als auch im Erwachsenenalter wurden mittels MiFusion elektiv tonsillektomiert. Postoperativ wurde die subjektive Schmerzwahrnehmung durch eine visuelle Analogskala ausgewertet. Weiterhin wurde die Nachblutungshäufigkeit analysiert.

Ergebnisse: Die Thermalfusionstechnik als Operationstechnik für die Tonsillektomie war praktisch gut durchführbar. Die postoperative Wundheilung zeigte fibrinbelagarme Wundbetten. Durch das postoperative Analgesieregime konnten die postoperativen Schmerzen gut kontrolliert werden. Das Nachblutungsrisiko zeigte sich gegenüber konventionellen Techniken nicht erhöht.

Diskussion: Die Thermalfusionstechnik zeigt möglicherweise ein geringeres Gewebetrauma als konventionelle Koagulationsmethoden durch lokal konzentriertere Applikation von hohen Temperaturen. Dies kann zu einer geringeren postoperativen Schmerzentwicklung und einer beschleunigten Wundheilung führen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.