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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Das extranodale T-Zell-Lymphom der Lippe – eine seltene Differentialdiagnose

Poster Onkologie

  • corresponding author Kathrin Ahrens - HNO Universitätsklinik Gießen, Gießen
  • Tobias Kroll - HNO Universitätsklinik Gießen, Gießen
  • Thomas Dreyer - Pathologie Universitätsklinik Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - HNO-Uniklinik Gießen, Gießen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc248

doi: 10.3205/cpo001802, urn:nbn:de:0183-cpo0018025

Published: April 26, 2017

© 2017 Ahrens et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Lymphome verursachen 3-5% aller malignen Tumore. Unterteilt werden sie in Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome. Das extranodale T-Zell-Lymphom ist eine Form des Non-Hodgkin-Lymphoms und kann im HNO-Bereich die Nase und Nasennebenhöhlen aber auch Gesichtsweichteile befallen. Gesichert wird das extranodalen T-Zell-Lymphoms durch die Biopsie. Therapie der Wahl ist eine Radiochemotherapie. Die Fünfjahres Überlebensrate beträgt ~50%.

Fallbeschreibung: Es stellte sich ein 75-jähringer Patient mit Verdacht auf Quincke-Ödem der Lippen vor. Es bestand weder eine ACE-Hemmertherapie, noch war eine besondere Nahrungsaufnahme erfolgt. Die Schwellung war weder auf Cortison, noch auf Berinert rückläufig. In der Anamnese des Patienten war ein kutanes T-Zelllymphom mit Beteiligung der Stirn und der Orbita bereits mit eienr Radiatio (46Gy) und Chemotherapie mit Caelyx behandelt worden. Nach ausbleibender Besserung der Beschwerden wurde eine Biopsie in Lokalanästhesie durchgeführt. Hier wurde das kutane T-Zelllymphom gesichert. Es erfolgte nun die Chemotherapie mit Gemcytabin/Oxaliplatin. Hierrunter kam es zu einem erneuten Progress mit drohendem Durchbruch in die Wangenweichteile, woraufhin eine Re-Radiatio der Wange links erfolgte. Zusätzlich erfolgte die systemische Therapie mit Brentuximab. Hierunter kam es zu einem Regress. Derzeit erfolgt die systemische Therapie mit Brentuximab

Schlussfolgerung: Das kutane T-Zelllymphom ist bei isolierten Schwellungen der Gesichtsweichteile und ausbleibender Besserung unter medikamentöser Therapie eine wichtige Differentialdiagnose. Die Indikation zur Biopsie sollte großzügig gestellt werden. Das Therapiekonzept sollte interdisziplinär erstellt und durchgeführt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.