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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die Okklusion des lateralen Bogengangs und Saccusexposition mit Cochlea-Implantat-Versorgung bei therapierefraktärem ein- und beidseitigem Morbus Meniére und funktioneller Taubheit

Poster Otologie

  • corresponding author Gunnar Doobe - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Ingo Todt - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Philipp Mittmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Jan Wagner - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arneborg Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc170

doi: 10.3205/cpo001724, urn:nbn:de:0183-cpo0017247

Published: April 26, 2017

© 2017 Doobe et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Bei therapierefraktärem M. Meniére kann ein operatives Behandlungsregime indiziert sein. Wird eine dekompensierte vestibuläre Symptomatik von einer einseitigen nicht zu versorgenden Schwerhörigkeit begleitet, kann die Kombination aus Innenohrchirurgie und CI-Versorgung sinnvoll sein. Im Rahmen dieser Studie soll der Behandlungserfolg einer einzeitigen Okklusion des lateralen Bogengangs mit Saccusexposition und CI-Versorgung untersucht werden.

Methoden: Bei sieben Patienten mit rezidivierenden Schwindelanfällen bei therapierefraktärem M. Meniére sowie hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit wurden meist einzeitig die laterale Bogengangsokklusion und Saccusexposition mit CI-Versorgung durchgeführt. Der Behandlungserfolg wurde durch den präoperativ sowie postoperativ und im Verlauf erhobenen Dizziness-Handicap-Inventory (DHI) beurteilt.

Ergebnisse: Präoperativ zeigte die DHI-Auswertung aller Patienten ausgeprägte physikalische, emotionale und funktionelle Defizite. Postoperativ zeigten sich die Schwindelbeschwerden bei vier der sieben Patienten deutlich rückläufig. Bei den übrigen drei war eine operative Revision aufgrund erneut aufgetretener Drehschwindelbeschwerden notwendig. Nach der Revision waren zwei weitere Patienten nahezu beschwerdefrei.

Schlussfolgerung: Die Kombination aus einzeitiger Okklusion des lateralen Bogengangs mit Saccusexposition und CI-Versorgung bietet eine effektive Behandlungsoption bei konservativ nicht kontrollierbarem Schwindel und hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit. Im Vergleich zur Labyrinthektomie oder der dreifachen Bogengangsokklusion stellt das durchgeführte Verfahren die atraumatischste Vorgehensweise dar. Der Grund für die notwendig gewordenen Revisionen könnte eine Instabilität des Patches gewesen sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.