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Dehiszenz des Bulbus venae jugularis als seltene Differentialdiagnose des jugulotympanalen Paraganglioms
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Published: | April 26, 2017 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Der dehiszente Bulbus jugularis ist eine Gefäßanomalie, bei der die knöcherne Begrenzung zum Mittelohr fehlt. Typische Symptome des Paraganglioms wie Hörminderung oder Tinnitus können auch durch einen dehiszenten Bulbus jugularis, einen hohen Bulbus jugularis oder die Kombination dehiszenter hoher Bulbus jugularis verursacht werden. Eine eindeutige Unterscheidung zu Paragangliomen ist für ein passendes Therapieregime zwingend erforderlich, jedoch durch alleinige Otoskopie nicht möglich.
Methoden: Ein 81-jähriger Patient mit Hörminderung beidseits bei kombinierter Schwerhörigkeit rechts seit vielen Jahren wurde zu uns überwiesen. Otoskopisch imponierte eine bläuliche und pulsierende Raumforderung hinter dem rechten Trommelfell. In einer MRT des Schädels mit Kontrastmittel zeigte sich in typischer Lokalisation eines jugulotympanalen Paraganglioms im Hypotympanon eine fokale Kontrastmittelanreicherung, jedoch ohne früh-oder spätarterielle Anflutung.
Ergebnisse: Nach Ausschluss eines Paraganglioms mittels venöser Angiographie wurde ein dehiszenter hoher Bulbus jugularis diagnostiziert. Bei fehlender Operationsindikation erfolgte die Hörgeräteversorgung beidseits und der Hinweis auf ein verstärktes Blutungsrisiko bei Trommelfellverletzungen.
Schlussfolgerungen: Eine pulsierende Raumforderung hinter dem Trommelfell ist in der Mehrheit der Fälle Zeichen eines Paraganglioms, differentialdiagnostisch müssen jedoch ein Bulbushochstand, eine Bulbusdehiszenz, eine aberrante Carotis interna oder ein Hämangiom berücksichtigt werden. Während das Paragangliom überwiegend operativ therapiert wird, kann bei Dehiszenz des Bulbus jugularis eine Operation nach Falschdiagnose zu schweren Blutungskomplikationen führen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.