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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Entwicklung eines Systems zur Untersuchung des Richtungshörens in „Real Life Conditions“

Poster Otologie

  • corresponding author Martin Lehmann - St. Elisabeth Hospital Bochum - HNO-Klinik, Bochum
  • Julia Görtz - Universität Bielefeld - Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Bielefeld
  • Martina Hielscher-Fastabend - Universität Bielefeld - Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Bielefeld
  • Stefan Dazert - St. Elisabeth Hospital Bochum - HNO-Klinik, Bochum
  • Thomas Hermann - Universität Bielefeld - Cognitive Interaction Technology CITEC, Bielefeld

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc143

doi: 10.3205/cpo001697, urn:nbn:de:0183-cpo0016972

Published: April 26, 2017

© 2017 Lehmann et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Aufgrund der Komplexität der menschlichen Kommunikation ist eine räumlich realistische und objektive Messung der Beeinträchtigung durch verschiedene Arten von Hörverlust sinnvoll. Dieser Aspekt wird durch die derzeit angewandten audiologischen Untersuchungen wenig berücksichtigt. "Real Life"-Bedingungen können somit in den heute verwendeten audiologischen Messverfahren nur eingeschränkt simuliert werden.

Material und Methoden: Wir haben ein räumliches Klanglabor entwickelt. Eine beliebige Anzahl von Schallquellen können auf dem 16 Kanal-Audio-Ring abgespielt werden, so dass eine realistische räumliche Szene mit deutlich erkennbaren Schalllokalisationen hergestellt werden kann. Neben statischen Klangereignissen können auch Klangereignisse von bewegten Objekten erstellt werden. Dadurch kann das System Klang-Umgebungen simulieren, wie sie im Alltag jedes Hörenden vorkommen.

Ergebnisse: Nachdem wir dieses System zunächst an Normalhörenden mit simulierter einseitiger Schwerhörigkeit (Schallschutzkopfhörer) und funktioneller Surditas (zusätzlich: Rauschen) getestet haben, untersuchten wir nun 10 bilateral implantierte CI-Nutzer. Zusätzlich wurden visuelle Rendering-Verfahren entwickelt, die die gemessenen Daten so darstellen, dass Muster identifiziert werden können.

Wir konnten in unseren Untersuchungen zeigen, dass Probanden mit einseitiger Schwerhörigkeit, Taubheit oder nur einem benutzen Cochlea-Implantat deutlich schlechter abschneiden, als Probanden mit beidseitiger Normakusis oder bilateral implantierten Cochlea-Implantaten.

Die vorgestellten Daten weisen darauf hin, dass das neu entwickelte System ein geeignetes Instrument zur Untersuchung des räumlichen Hörens in Abhängigkeit von der Nutzung verschiedener Hörhilfen darstellt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.