gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Ergebnisse der Ankopplung des FMT am kurzen Ambossfortsatz bei Schallleitungs- und kombinierten Schwerhörigkeiten

Poster Otologie

  • corresponding author Jan Peter Thomas - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bochum
  • Christiane Völter - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bochum
  • Katrin Neumann - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bochum
  • Stefan Dazert - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bochum

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc100

doi: 10.3205/cpo001654, urn:nbn:de:0183-cpo0016543

Published: April 26, 2017

© 2017 Thomas et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Die klassische Ankopplung der Vibrant Soundbrige (VSB) am langen Ambossfortsatz kann durch einen engen Chorda-Fazialis-Winkel deutlich erschwert sein.

Seit 2009 wurde deshalb bei 14 Patienten mit angeborener oder erworbener Gehörgangsstenose eine Ankopplung des FMT mittels integriertem Clip (VORP 502) bzw. mit Hilfe des SP-Couplers (VORP 503) am kurzen Ambossfortsatz durchgeführt. Im Rahmen der Studie erfolgte die audiologische sowie subjektive Evaluation des Hörvermögens ohne und mit VSB.

Die mittlere functional gain betrug 42.1±8.8 dB mit einer resultierenden 4-pure-tone-average der Aufblähkurve von 28.6±8.6 dB. Bei dem Vergleich der beiden Gruppen bestand kein signifikanter Unterschied der functional gain. jedoch ein Trend zugunsten einer besseren Aufblähkurve bei Patienten mit reiner Schallleitungsschwerhörigkeit. Die Verbesserung des Einsilberverständnis´ in Ruhe betrug 61.8 dB, des Satzverständnis´ im Störgeräusch 6.8 dB. Keine audiologischen Unterschiede ließen sich zwischen der Gruppe mit direkter Ankopplung und der Gruppe mit Verwendung eines SP-Couplers nachweisen.

Bei eingeschränktem Zugang zum langen Ambossfortsatz ist die Ankopplung des FMT am kurzen Ambossfortsatz eine erfolgversprechende Alternative. Bei reiner Schallleitungsschwerhörigkeit entspricht der Nutzen dem bei Ankopplung am langen Ambossfortsatz, wohingegen bei kombinierter Schwerhörigkeit ein etwas schlechteres Ergebnis als bei der Standardapplikation beobachtet wird. Im Falle einer unauffälligen Ossikelanatomie erleichtert die Verwendung des SP-Couplers die operative Ankopplung an dieser Stelle. In Fällen von Dysplasien des Incus bleibt jedoch weiterhin die zusätzliche Fixierung mittels Knochenzement an dieser Position erforderlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.