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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

High-Power Hörgeräteversorgung im Grenzbereich zu Direkten Akustischen Cochlear-Implantaten (DACI)

Poster Otologie

  • corresponding author Nina Wardenga - Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Bernd Waldmann - Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG, Hannover
  • Thomas Lenarz - Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Hannes Maier - Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc088

doi: 10.3205/cpo001642, urn:nbn:de:0183-cpo0016422

Published: April 26, 2017

© 2017 Wardenga et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die konventionelle Therapie von hochgradiger kombinierter Schwerhörigkeit besteht aus einer hörverbessernden Mittelohroperation wie Stapedotomie und der Versorgung mit einem konventionellen Hörgerät (HG). In der vorliegenden Studie untersuchen wir, ob alle Patienten - bei realistischem post-operativem Schalleitungsverlust - mit einem modernen Power HG audiologisch suffizient versorgt werden können, oder ob ein aktives Mittelohrimplantat oder Direct Acoustic Cochlear Implant (DACI) bessere Ergebnisse ermöglicht.

Methoden: 25 Patienten wurden zunächst mit ihrem eigenen Hörgerät audiologisch gemessen und mit einem GN-Resound ENZO² 9 Power HG versorgt. Nach 8 Wochen wurden die audiologischen Messungen wiederholt. Es wurde das Sprachverstehen in Ruhe und im Störgeräusch untersucht. Zur Beurteilung der theoretischen Eignung des HG wurde die erforderliche Verstärkung als KL/2+(LL-KL) und der Ausgangspegel als LL+35 dB angenommen.

Ergebnisse: Das Sprachverstehen in Ruhe verbessert sich mit dem modernen Power HG im Vergleich zum eigenen HG um 26 ± 30 % und im Störgeräusch um 16±39 % (MV±SD).

Für 21 % der Patienten war bei mehr als 2 Frequenzen die erforderliche Verstärkung oder Ausgangspegel mit dem Power HG nicht erreichbar. In dieser Gruppe ist das Sprachverstehen in Ruhe 34 % und im Störgeräusch 28 % geringer als in der Restgruppe.

Schlussfolgerungen: Ein Teil der Patienten ist auch mit einem State-of-the-Art Power HG nicht suffizient versorgbar, weil der postoperativ noch bestehende Schalleitungshörverlust zu hohe Anforderungen hinsichtlich Verstärkung und Ausgangspegel stellt. Eine bessere Alternative für diese Patienten sind implantierbare Hörsysteme wie ein Direct Acoustic Cochlear Implant, das die Schallleitungs¬komponente umgeht.

Unterstützt durch: Cochlear Ltd.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.