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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Radioanatomie potentieller Implantationslokalisationen für ein teilimplantiertes Knochenleitungshörsystem bei Patienten mit vorausgegangener Mastoidektomie

Poster Otologie

  • Bernhard G. Weiss - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für HNO, Göttingen
  • Mattis Bertlich - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für HNO, Göttingen
  • Rebecka Scheele - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für HNO, Göttingen
  • Martin Canis - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für HNO, Göttingen
  • Jan M. Sohns - Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Göttingen
  • Friedrich Ihler - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für HNO, Göttingen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc087

doi: 10.3205/cpo001641, urn:nbn:de:0183-cpo0016413

Published: April 26, 2017

© 2017 Weiss et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Ein erheblicher Anteil der Patienten mit Indikation für ein teilimplantiertes transkutanes Knochenleitungshörsystem (Bonebridge) hat eine Vorgeschichte chronischer Otitiden. Eine vorausgegangene Mastoidektomie erschwert die Implantation innerhalb des Mastoids. Diese radioanatomische Studie evaluiert systematisch potentielle Implantationslokalisationen bei Fällen mit vorausgegangener Mastoidektomie.

Methoden: Computertomogramme von 52 konsekutiven Patienten mit vorausgegangener Mastoidektomie wurden retrospektiv ausgewählt. Möglichkeiten der Implantation innerhalb des Mastoids sowie alternative Lokalisationen wurden mit der Planungssoftware BB Fast View analysiert. Knochendicke, Entfernung des Implantats zur Cochlea, Geschlechterunterschiede, Bedarf an Abstandshaltern und die Affektion von Dura oder den venösen Sinus wurden quantifiziert.

Ergebnisse: Die virtuelle Implantation ohne Kontakt zu Sinus, Dura und den pneumatisierten Höhlen war nach vorausgegangener Mastoidektomie zu 15 % in der herkömmlichen Lokalisation möglich. Implantation in retrosigmoidaler oder paritealer Lokalisation führte in allen bis auf einem Fall zur Freilegung oder Impression der Dura. Durch die Verwendung von Abstandshaltern könnte der Kontakt zur Dura in 69,2 % in wenigstens einer der Alternativlokalisationen verhindert werden. In den übrigen Fällen käme es zu einer Duraimpression von im Mittel 1 mm ± 0,5 mm (0,3 - 2,4 mm).

Schlussfolgerungen: Zusammenfassend ist die präoperative CT-basierte 2D- und 3D-Planung insbesondere bei Patienten mit vorausgegangener Mastoidektomie nachdrücklich empfohlen. Die retrosigmoidale oder parietale Lokalisation bietet eine geeignete Alternative zum Mastoid und falls erforderlich verhindern Abstandshalter weiterhin den Kontakt zu Dura oder Sinus.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.