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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Autologes plättchenreiches Plasma und Gentamycin zur Behandlung der Osteomyelitis im Gesicht: Ein vielversprechender, biologischer Therapieansatz

Poster Tissue Engineering / Stammzellen

  • corresponding author Stefan R. O. Stolle - Klinik für HNO Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Athanasia Warnecke - Klinik für HNO Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Klinik für HNO Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Ariane Römer - Klinik für HNO Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc001

doi: 10.3205/cpo001555, urn:nbn:de:0183-cpo0015551

Published: April 26, 2017

© 2017 Stolle et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Plättchenreiches Plasma (PRP) enthält zahlreiche Zytokine, die in Wundheilungsprozessen involviert sind und entzündungshemmend wirken. Zudem enthält es immunkompetente Zellen, die sogar Infektionen bekämpfen.

Eine Osteomyelitis stellt ein schweres und oft nur invasiv zu therapierendes Krankheitsbild dar. Bei ausgeprägter Ausdehnung und fehlendem Ansprechen auf konservative Therapie ist radikale chirurgische Sanierung erforderlich, die insbesondere bei Lokalisation im Gesicht zur kosmetischen Entstellung des Patienten führt. Aus diesem Grund stellen biologische Ansätze, die solch fulminante Verläufe therapieren können, eine wesentliche Alternative dar. Ziel dieser Studie war daher die Kombination von Gentamycin mit PRP zur lokalen Anwendung bei Osteomyelitis im Gesicht, in Fällen, in denen die alleinige Therapie (systemisch und lokal) mit Gentamycin nicht erfolgreich war.

Methoden: Drei Patienten mit behandlungsresistenter Osteomyelitis im Bereich des Oberkiefers, des Nasenbeins bzw. des Stirnbeins wurden nach Debridment des nekrotischen Gewebes mit autologem aktiviertem PRP und Gentamycin behandelt. Dieses Gemisch wurde lokal wöchentlich für einen Zeitraum von 6 Wochen verabreicht.

Ergebnisse: Alle Patienten berichteten über eine Schmerz- und Schwellungsreduktion bereits nach der zweiten Anwendung. Eine radiologische Kontrolle erfolgte mittels digitaler Volumentomographie nach der letzten Behandlung und zeigte eine Wiederherstellung der trabekulären und kortikalen Strukturen des Knochens ohne periostale Anreicherung. Sechs Monaten nach Abschluss der Therapie traten keine erneuten Beschwerden auf.

Zusammenfassung: Aktiviertes PRP in Kombination mit Gentamycin ist eine vielversprechende Therapieoption für die Behandlung einer therapieresistenten Osteomyelitis.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.