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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Management von chronischen Otitiden vor Implantation von Hörprothesen – postoperative Evaluation von 26 Patienten mit Mittelohrobliteration durch Bauchfett

Poster Otologie

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GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc191

doi: 10.3205/cpo001542, urn:nbn:de:0183-cpo0015429

Published: April 11, 2016

© 2016 Balster.
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Zusammenfassung

Einleitung: Zur Vermeidung von postoperativen Komplikationen nach Implantatversorgung bei Patienten mit Risiken wie rezidivierendem Cholesteatom, Zustand nach Radikalhöhlenanlage oder therapieresistenter chronischer Otitis media, ist die vorherige Mittelohrobliteration mit Bauchfett eine etablierte Methode. Hierbei hat sich ein zweizeitiges Vorgehen durchgesetzt. Ziel dieser Studie ist die Evaluation der postoperativen Ergebnisse von 26 Patienten nach Obliteration hinsichtlich revisionsbedürftiger Komplikationen, wie Blutung an der Bauchfettentnahmestelle oder lokalen Wundheilungstörungen und deren möglichem Zusammenhang mit Risikofaktoren wie Antikoagulation, Diabetes mellitus oder ausgeprägter Otorhoe bei Besiedlung mit multiresistenten Keimen.

Methode: Es erfolgte eine retrospektive Studie von 26 Patienten im Alter von 10 bis 75 Jahren (Mittel 57,1), die in den Jahren 2010 bis 2013 vor einer Implantation obliteriert wurden.

Ergebnisse: Es kam bei 7 Patienten (26,9%) zu 11 operativ zu versorgenden Komplikationen, darunter 4 Nachblutungen an der Bauchwunde (15,4 %) und 7 lokalen Wundrevisionen (19,2%), wovon 7 Eingriffe (63,6% der Gesamtkomplikationen) bei Patienten mit o.g. Risikofaktoren erfolgen mussten. Bei allen Patienten konnte ein reizloser Zustand nach im Mittel 150 Tagen erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die Mittelohrobliteration ist eine geeignete Methode zur Versorgung von chronisch entzündlichen Mittelohrerkrankungen als Vorbereitung auf eine Implantation. Komplikationen traten gehäuft beim Vorhandensein von Risikofaktoren auf. Präoperative Abstriche, strenge Wundhygiene mit guter Compliance seitens der Patienten und besondere operative Sorgfalt bei antikoagulierten Patienten sind zur Minimierung der Risiken streng zu beachten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.