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Tonsillenvolumen und AHI bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA)
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Published: | April 11, 2016 |
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Zusammenfassung
Fragestellung: Aus der Literatur ist bekannt, dass eine im Rahmen einer Multi-Level-Chirurgie (MLS) bei Erwachsenen simultan durchgeführte Tonsillektomie die chirurgische Erfolgsquote bei OSA erhöht. In dieser Studie wurde jetzt der Einfluss der Tonsillengröße auf den präoperativen Schweregrad der OSA überprüft.
Patienten und Methoden: In einer prospektiven Analyse konnten im Zeitraum 04/2015 bis 10/2015 insgesamt 37 Erwachsene mit OSA eingeschlossen werden. Präoperativ wurde eine komplette, standardisierte Polysomnographie und ein Epworth-Sleepiness-Fragebogen (ESS) erhoben. Im Rahmen einer MLS wurde das Tonsillenvolumen extrakorporal mittels des archimedischen Prinzips ermittelt.
Ergebnisse: Anhand des Volumens (V) beider Tonsillen zusammen erfolgte die Einteilung in 3 Gruppen: A (N=13) V bis 5ml; B (N=16) V: 5-10ml und C (N=9) V: 10-15ml. Bezüglich des Body-Mass-Index (BMI) gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen (A: 28,1 kg/m²; B: 29,8 kg/m²; C: 29,5 kg/m²).
Gruppe A zeigte einen mittleren AHI von 19,3 ± 9,4, Gruppe B von 21,5 ± 14,4 und Gruppe C von 25 ±10,6. Diese Unterschiede waren nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Die Tonsillektomie ist als erfolgreiche Therapie der OSA bekannt. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass der Schweregrad der OSA mit zunehmendem Tonsillenvolumen ansteigt. Eine solche Untersuchung gibt es nach Kenntnis der Autoren für Erwachsene bisher nicht.
Die Hypothese konnte in dieser Studie – und zwar unabhängig vom BMI – bestätigt werden. Die Unterschiede sind aber, womöglich wegen der geringen Fallzahl nicht signifikant.
Ob große Tonsillen und ein hoher AHI gute chirurgische Erfolgskriterien für eine MLS sind, müssen die postoperativen Untersuchungen zeigen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.