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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hypnic Headache als Diffentialdiagnostik bei Kopfschmerzen

Poster Sonstige Themen

  • Tina Engelhardt - HNO-Klinik St. Anna Wuppertal, Wuppertal
  • corresponding author Nikolaos Mandrakas - HNO-Klinik St. Anna Wuppertal, Wuppertal
  • Götz Lehnerdt - HNO-Klinik St. Anna Wuppertal, Wuppertal

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc158

doi: 10.3205/cpo001509, urn:nbn:de:0183-cpo0015094

Published: April 11, 2016

© 2016 Engelhardt et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Hypnic Headache ist eine seltene, chronische Kopfschmerzform, die meist bei über 50-jährigen Patientinnen, typisch postmenopausal, auftritt. Frauen sind 3x häufiger betroffen als Männer. Eine intrakranielle Erkrankung muss ausgeschlossen sein.

Methoden: Im Rahmen der Voruntersuchungen vor geplanter Tympanoplastik berichtete die 55-jährige Patientin Frau R. über eine seit mehreren Jahren bereits bestehende Kopfschmerzsymptomatik. Es handele sich dabei um einen fast jede Nacht auftretenden dumpf drückenden Kopfschmerz, der zwischen zwei und vier Uhr anfange. Die einzelnen Attacken hielten bis zu 3 Stunden an und seien abwechselnd mit Übelkeit, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit vergesellschaftet.

Im Rahmen der Beschwerde-Abklärung zeigten sich der klinisch-neurologische Befund, das kraniale Kernspintomogramm, das EEG und die Lumbalpunktion ohne pathologischen Befund.

Nachdem eine andere organische Ursache der Kopfschmerzen ausgeschlossen werden konnte, diagnostizierte man einen primär schlafgebundenen Kopfschmerz „Hypnic-Headache-Syndrom“.

Ergebnisse: Eine organische intrakranielle Erkrankung muss für die Diagnosestellung ausgeschlossen sein. Eine Unterscheidung von einer der trigemino-autonomen Kopfschmerzerkrankung ist für eine erfolgreiche Behandlung erforderlich. Die genaue Pathophysiologie ist noch nicht abschließend bekannt. Polysomnographische Studien haben gezeigt, dass der Kopfschmerz fast immer während der ersten REM Schlafphase auftritt.

Schlussfolgerungen: Vermutlich liegt dem Hypnic Headache eine hypothalamische Störung zugrunde. Therapeutisch zeigt sich Koffein, in Form von Kaffee oder als Bestandteil eines Mischanalgetikums akut gut wirksam. Bei unzureichender Wirkung des Koffeins kann prophylaktisch Lithium oder Indometacin verschrieben werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.