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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Seltene Ursache einer akuten Ertaubung beim Kind – ein Fallbeispiel

Poster Otologie

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  • corresponding author Claudia Kroll - Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Georgios Psychogios - HNO-Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Johannes Zenk - HNO-Klinikum Augsburg, Augsburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc100

doi: 10.3205/cpo001451, urn:nbn:de:0183-cpo0014515

Published: April 11, 2016

© 2016 Kroll et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Entzündliche Prozesse der Felsenbeinspitze sind selten und können unterschiedliche Ursachen haben. Mögliche Differentialdiagnosen sind die verschiedenen Formen der Histiozytose oder das Cholesterin-Granulom. Im Vordergrund stehen je nach Lage des Befundes die Schwierigkeit der Biopsie-Gewinnung, zum anderen muss je nach Hörverlust eine Hörrehabilitation geplant werden.

Methode: Casereport

Ergebnisse: Wir berichten über ein 5 jähriges Kind, das uns mit Hörverlust und Schwindel nach Trampolinspringen vorgestellt wurde. Im Tonaudiogramm rechts zeigte sich eine Surditas. In der MRT und CT war eine Pathologie im Bereich der Oberkante des rechten Felsenbeines mit Arrosion des oberen Bogenganges erkennbar. Nach einer erfolglosen corticosteroidhaltigen Infusionstherapie wurde eine Tympanoskopie mit Abdeckung der Rundfenstermembran und intratympanaler Corticoidinstillation durchgeführt. Im Verlauf kam es zu einer Besserung des Schwindels ohne Veränderung der audiologischen Befunde. In der Kontroll-MRT war der Befund idem. Um die weitere Therapie zu planen wurde Material über einen translabyrinthären Zugang gewonnen. Zeitgleich wurde ein Platzhalter in die Cochlea eingeführt. Histologisch wurden entzündlich reaktive Veränderungen nachgewiesen.

Schlussfolgerung: Bei diesem seltenen Fall eines entzündlichen Prozesses in der Felsenbeinspitze mit Ertaubung beim Kind musste abgewogen werden, ob eine primäre CI-Implantation im Rahmen der Histologiegewinnung stattfinden sollte. Dieses Vorgehen hätte eine MRT Kontrolle des Befundes verhindert. Daher wurde zunächst einen Tiefenfühler als Platzhalter in die Cochlea eingelegt, um bei einer möglichen Fibrosierung und Verknöcherung der Hörschnecke später weiterhin die Möglichkeit zu haben ein CI implantieren zu können

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.