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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Chronisch myeloische Leukämie als Ursache einer akuten Hörminderung

Poster Otologie

  • corresponding author Jens Reden - Uniklinikum Dresden HNO, Dresden
  • Daniel El-Hifnawi - Helios Klinik HNO, Pirna
  • Marcus Neudert - Uniklinikum Dresden HNO, Dresden
  • Thomas Zahnert - Uniklinikum Dresden HNO, Dresden

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc064

doi: 10.3205/cpo001415, urn:nbn:de:0183-cpo0014159

Published: April 11, 2016

© 2016 Reden et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Der Hörsturz ist ein häufiges Phänomen in der HNO-Heilkunde und bleibt im überwiegenden Teil der Fälle ohne fassbare Ursache. In einer Falldarstellung möchten wir auf eine spezifische, sehr seltene Ursache hinweisen.

Material/Methode: Eine 39jährige Patientin stellte sich aufgrund einer akuten Hörminderung seit 4 Tagen mit Tinnitus vor. Tonaudiometrisch bestätigte sich eine Surditas links. Im Rahmen der Diagnostik zeigte sich laborchemisch eine ausgeprägte Auslenkung des Blutbildes mit Thrombo- und Hyperleukozytose sowie einer Anämie. Im weiteren Verlauf wurde die Diagnose einer chronisch myeloischen Leukämie (CML) hämatologisch bestätigt.

Ergebnis: In vorliegendem Fall wurde die hämatologische Erkrankung (CML) durch das Erstsymptom Hörverlust auffällig und diagnostiziert. Als ursächlicher Pathomechanismus werden Hyperviskosität mit der Gefahr von Mikroinfarkten oder leukämsche Infiltrationen diskutiert. Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung und beinhaltet in der Regel die Leukoapherese.

Diskussion: Mit vorliegendem Fallbeispiel wollen wir auf seltene, aber mitunter schwerwiegende Grunderkrankungen aufmerksam machen, die initial durch das unspezifische Erstsymptom Hörverlust auffällig werden. Daher sollten neurologische, internistische oder – wie hier geschildert – hämatologische Erkrankungen immer als Differentialdiagnosen eines Hörverlustes in Betracht gezogen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.