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Die Verwendung eines Smartphones für die Stimmgabelversuche nach Weber und Rinne. Eine Pilotstudie
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Published: | April 11, 2016 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Die Stimmgabelversuche zu den Routineuntersuchungen in der HNO-Heilkunde. Da Stimmgabeln jedoch nicht überall verfügbar sind, soll überprüft werden, inwiefern die Stimmgabel durch ein Smartphone (SP) mit Vibration ersetzt werden kann und ob damit die Versuche möglich sind.
Material und Methoden: Für das Smartphonebetriebssystem Android 4.22 wurde eine Software zur Aktivierung des Vibrationsmotors programmiert. Das dann vibrierende Smartphone vom Typ Huawai Ascend Y 330 wurde analog der bekannten Stimmgabelversuche auf die Kalotte, Mastoid bzw. vor das Ohr gehalten und der Höreindruck des Patienten registriert. Ergänzend wurden die Versuche mit der 440Hz und 1024Hz Stimmgabel durchgeführt.
Ergebnisse: 22 Patienten (10 m/12 w) im Alter von 16-82 Jahren wurden untersucht. 5 Patienten hatten eine isolierte Schallleitungsschwerhörigkeit (4 asymmetrisch), 16 eine kombinierte Schwerhörigkeit (13 asymmetrisch), 1 Proband hatte eine Normakusis.
Der Weberversuch (a1) wurde 17-mal lateralisiert und (c3) 16-mal.
Die Sensitivität für den SP-Versuch für den (a1) Weber Versuch betrug 0,82 (14/17) und die Spezifität 0,67. Die Sensitivität für den SP-Versuch für den (c3) Weber Versuch betrug 0,81 (13/16) und die Spezifität 0,67.
Der Rinneversuch mit dem SP wurde 13-mal durchgeführt. In 12 Fällen (92,3%) wurde durch die Probanden das SP-Geräusch auf dem Mastoid lauter angeben.
Diskussion: Der Stimmgabelversuch nach Weber lässt sich mit dem Smartphones durchführen und entspricht einer Sensitivität von 0,81 bis 0,82. Eine orientierende Zuordnung einer Hörminderung ist bei der Nicht-Verfügbarkeit einer Stimmgabel, beispielsweise durch den Notarzt bzw. in Entwicklungsländern damit möglich.
Der Stimmgabelversuch nach Rinne lässt sich mit dem Smartphone nicht durchführen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.