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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Intratympanale Dexamethasoninjektionen als Salvage-Behandlung bei therapierefraktärem idiopathischem Hörsturz

Poster Otologie

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  • corresponding author Jann Aulbert - Sankt Gertrauden-Krankenhaus, Berlin, Deutschland
  • Lisa Möller - Sankt Gertrauden-Krankenhaus, Berlin
  • Oliver Kaschke - Sankt Gertrauden-Krankenhaus, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc368

doi: 10.3205/cpo001333, urn:nbn:de:0183-cpo0013333

Published: April 16, 2015

© 2015 Aulbert et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Trotz nachgewiesener Wirksamkeit von intratympanalen Dexamethasoninjektionen (iDI) bei idiopathischen Hörstürzen (iHS) bestehen kontroverse Meinungen. Es ist von besonderem Interesse den Betroffenen eine Aussage zur Prognose zu präsentieren, um eine Therapieentscheidung zu erleichtern. Im Rahmen der Studie wurden die Behandlungsergebnisse in Bezug auf einzelne Risikogruppen analysiert.

Methoden: In die Studie schlossen wir 57 Patienten (23–89 Jahre) mit iHS ein, die trotz Prednisolon Therapie (250mg tgl. i.v. über 3 Tage) keine wesentliche Hörverbesserung zeigten. Diesen Patienten wurden über 2 Wochen 4 iDI verabreicht. Hörtests davor und danach ermittelten die Hörleistung. Informationen über Nebenerkrankungen und Umstände des iHS wurden per Fragebogen erhoben. Als klinischen Erfolg definierten wir eine Hörverbesserung von ≥30dB in ≥2 Frequenzen oder ≥20dB in ≥3 Frequenzen.

Ergebnisse: Die iDI erbrachten eine signifikante Hörverbesserung in allen Frequenzen (jew. p<0,01). Ein klinischer Erfolg wurde bei 50,9% der Patienten erzielt (29/57). Dabei unterschieden sich jüngere Patienten (<65J) nicht signifikant von älteren (>65J)(p=0,45). Patienten mit arteriellem Hypertonus (aHT) und Patienten mit Hörabfall auf <81dB (WHO Grad IV) verzeichneten signifikant mehr klinische Erfolge (p=0,04, p=0,02). Diabetes Mellitus (DM), Stress- oder Lärmexposition sowie eine Erkältung zum Zeitpunkt des iHS beeinflussten den Therapieerfolg nicht.

Schlussfolgerung: IDI als Salvage-Therapie bei iHS zeigen eine Verbesserung der Hörleistung unabhängig vom Alter des Patienten. Ein besonders gutes Ansprechen auf die Therapie zeigen Patienten mit aHT oder einem mittleren Hörverlust von <81dB. DM, Stress- und Lärmexposition sowie eine begleitende Erkältung verändern die Prognose nicht.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.