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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Eine nekrotisierende Tonsillitis als Erstmanifestation eines multipel metastasierten Bronchialkarzinoms

Poster Onkologie

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  • corresponding author Alexander Bendas - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO, Dresden
  • Benno Schuster - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO, Dresden
  • Thomas Zahnert - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO, Dresden

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc356

doi: 10.3205/cpo001321, urn:nbn:de:0183-cpo0013217

Published: April 16, 2015

© 2015 Bendas et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Es wird über einen 75-jährigen Patienten berichtet, der durch den niedergelassenen HNO-Arzt aufgrund einer therapieresistenten beidseitigen Tonsillitis in unserer Ambulanz vorgestellt wurde. Der Patient gab neben einer zunehmenden Abgeschlagenheit eine moderate Odynophagie an.

Fallbericht: Enoral zeigte sich eine beidseitige nekrotisierende Tonsillitis bei ausgeprägtem Foetor ex ore. Die Probenexzision einer Tonsille blieb ohne wegweisenden histopathologischen Befund, sodass wir uns zu einer beidseitigen Tonsillektomie entschieden.

Die histologische Untersuchung der Tonsillenpräparate ergab nach immunhistologischen Zusatzuntersuchungen eine Infiltration durch ein nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom (NSCLC). Im weiteren Verlauf führten wir eine PET-CT-Untersuchung durch, welche das Primum und den Befund eines multipel metastasierten Bronchialkarzinoms mit Beteiligung von Oropharynx, Mediastinum, Nieren, Leber und Wirbelsäule zeigte. Anschließend wurde eine palliative Radiochemotherapie eingeleitet.

Schlussfolgerung: Eine Karzinominfiltration beider Tonsillen und die damit verbundene Entzündungsreaktion kann bei fortgeschrittener Malignomerkrankung eine seltene Erstmanifestation darstellen. Hierbei wie auch beim Ausschluss von intratonsillären Mikrokarzinomen oder beim CUP-Syndrom ist die Tonsillektomie diagnostisch von großer Bedeutung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.