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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Iatrogener Drehschwindel

Poster Otologie

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  • Lisa Caesar - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • corresponding author Guido Mühlmeier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc337

doi: 10.3205/cpo001302, urn:nbn:de:0183-cpo0013022

Published: April 16, 2015

© 2015 Caesar et al.
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Zusammenfassung

Die Ursachen für Schwindel sind vielfältig. Auch wenn Drehschwindel auf eine Erkrankung im HNO-Gebiet hinweist, können weitere Gründe für den Schwindel vorliegen. Insbesondere atypische oder komplexe Beschwerden sollten zu einer erweiterten Diagnostik führen.

Eine 44-jährige Frau stellte sich mit erstmalig aufgetretenem Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen seit dem Vortag vor. Auf Nachfrage gab sie eine zeitlich vorausgehende manuelle Therapie an. Es bestünden zudem eine Hypästhesie der rechten Gesichtshälfte sowie Koordinationsbeschwerden im rechten Arm und Bein. In der Erstuntersuchung fand sich ein horizontaler Spontannystagmus nach links. Auf wesentliche Bewegungsmanöver wurde zum Schutz der Wirbelsäule verzichtet. In der cCT und der CT-Angiografie zeigte sich eine Ischämie der rechten PICA aufgrund einer Dissektion der A. vertebralis. In der MRT stellte sich zusätzlich eine Ischämie des rechten dorsolateralen Anteils der Medulla oblongata dar. Die Einleitung einer Therapie mit forcierter Gerinnungshemmung führte zur langsamen Besserung der Symptomatik, die durch einen Aufenthalt in einer Reha-Klinik weiter stabilisiert werden musste.

Dieser Fall zeigt, dass die Behandlung von Schwindelerkrankungen bereits mit einer gut geführten Anamnese anfängt. Darüber hinaus sollte jede Manipulation an der HWS sorgsam vorbereitet und durchgeführt werden, damit relevante Komplikationen vermieden werden können.

Dieses Abstract wird vorgeschlagen für die Kategorie Lernen am Fall.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.