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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

EpCAM Expression und Funktion in Primärkarzinomen und disseminierten Tumorzellen des Oesophagus

Poster Aerodigestivtrakt

  • corresponding author Olivier Gires - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, HNO-F, München
  • Alexander Berghaus - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, HNO-F, München
  • Nikolas Stoecklein - Viszeralmedizin, Düsseldorf
  • Christiane Driemel - Viszeralmedizin, Düsseldorf
  • Brigitte Mack - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, HNO-F, München
  • Uli Harreus - Ev. KH, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc291

doi: 10.3205/cpo001256, urn:nbn:de:0183-cpo0012560

Published: April 16, 2015

© 2015 Gires et al.
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Zusammenfassung

Epitheliales Zelladhäsionsmolekül EpCAM ist ein Tumor-assoziiertes Antigen, welches in einer Vielzahl von Karzinomen und Krebsstammzellen stark exprimiert wird. EpCAM hat eine duale Funktion in der Regulation der Zelladhäsion und der Zellproliferation, und ist ein Zielmolekül für adjuvante Tumortherapien unter Verwendung spezifischer Antikörper.

In einer Kohorte von Patienten mit primären Ösophaguskarzinomen (n=108) korrelierte die starke Expression von EpCAM mit einer signifikant reduzierten Überlebensrate. Parallel wurde ein Verlust der EpCAM Expression auf disseminierten Tumorzellen (DTCs) im Knochenmark von Patienten mit stark EpCAM exprimierenden Primärkarzinomen in 71,5% der Fälle beobachtet. EpCAM-positive DTCs korrelierten jedoch zu 100% mit dem Auftreten von Lymphknotenmetastasen und mit einem stark reduzierten Überleben im Vergleich zu DTCs mit einer schwachen oder fehlenden EpCAM Expression.

In vitro (Zell-basierte Assays) und in vivo (Xenotransplantationsmodellen) konnten wir eine EpCAM-abhängige, gesteigerte Proliferation von Ösophaguskarzinomzellen und ein höheres Tumorgewicht nach Transplantation nachweisen. Eine siRNA/shRNA-vermittelte Reduktion der Expression von EpCAM zeigte eine hemmende Wirkung auf die Proliferation und das Tumorwachstum, einhergehend mit einem Wechsel des epithelialen zu einem mesenchymalen Phänotyp. Dieser als EMT (Epithelial-to-Mesenchal-Transition) bezeichnete Vorgang konnte sowohl molekularbiologisch als auch funktionell anhand der verstärkten Expression von Vimentin und N-Cadherin bzw. der gesteigerten Migration und Invasion der Zellen weiter charakterisiert werden. Somit konnte eine dynamische Expression des Zielantigens EpCAM in der Tumorprogression gezeigt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.