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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Intrakranielle entzündliche Komplikationen bei akuter Rhinosinusitis mit intakter Schädelbasis

Poster Rhinologie

  • corresponding author Nils Jansen - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Christian Plettenberg - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Martin Wagenmann - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc244

doi: 10.3205/cpo001209, urn:nbn:de:0183-cpo0012090

Published: April 16, 2015

© 2015 Jansen et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die akute Rhinosinusitis gehört zu den häufigen Diagnosen im täglichen Alltag des HNO-Arztes. Schwerwiegende Komplikationen sind selten, ob sich das Risiko ihres Auftretens durch eine frühzeitige Therapie reduzieren lässt, scheint fraglich zu sein.

Wir übernahmen die Behandlung dreier jugendlicher Patienten (14, 16, 17Jahre) mit neurologischen Symptomen (akute Halbseitenparese, symptomatische Epilepsie, Cephalgien) bei bekannter, unzureichend vortherapierter akuter Rhinosinusitis. In der notfallmäßig durchgeführten CT- und MRT-Bildgebung zeigte sich jeweils ein subdurales Empyem bei akuter Rhinosinusitis.

Methoden: Nach Identifikation des subduralen Empyems führten wir zur Fokussanierung der Rhinosinusitis eine endoskopisch-endonasale NNH-Operation durch. Zeitgleich erfolgte die Entlastung des subduralen Empyems durch die Kollegen der Neurochirurgie. Intraoperativ und radiologisch stellte sich die Schädelbasis in allen Fällen intakt dar.

Ergebnisse: Das gefundene Erregerspektrum der Keime zeigte keine multiresistenten Keime.Durch intensivmedizinische Überwachung und angepasste Antibiose, antikonvulsive Therapie und interdisziplinäre Therapie konnten weitergehende Komplikationen vermieden werden. Die Genesung aller drei Patienten erfolgte im Rahmen der vierwöchigen Behandlung ohne neurologisches Folgedefizit.

Schlussfolgerung: Auch bei fehlendem Knochendefekt und intakter Schädelbasisanatomie sind intrazerebrale Komplikationen einer akuten Rhinosinusitis möglich. Da intrazerebrale entzündliche Komplikationen der akuten Rhinosinusitis auch heute noch mit einer hohen Mortalität und Morbidität assoziiert sind, empfehlen wir, die operative Sanierung des entzündlichen Fokus in den NNH synchron zur (neurochirurgischen) Entlastung der intrazerebralen Komplikation durchzuführen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.