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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Pharynxrekonstruktion mittels Radialis- und Pectoralislappen – ist die sekundäre Rekonstruktion komplikationsreicher?

Poster Onkologie

  • corresponding author Barbara Krehn - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
  • Peter Kress - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
  • Peter Schäfer - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
  • Friedrich Peter Schwerdtfeger - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc215

doi: 10.3205/cpo001180, urn:nbn:de:0183-cpo0011803

Published: April 16, 2015

© 2015 Krehn et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die Rekonstruktion des Pharynx mit einem Pectoralis Major Lappen (PML) oder Radialislappen (RL) kann primär im Rahmen der Laryngektomie oder sekundär bei Fistelbildung oder Stenosen nötig werden. Für eine fundierte präoperative Aufklärung sind Kenntnisse über Morbidität und Komplikationshäufigkeiten dieser Eingriffe immens wichtig.

Methoden: 45 Patienten aus den Jahren 2011–14 wurden retrospektiv auf postoperative Komplikationen und Krankenhausverweildauer hin analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit IBM SPSS Statistics 22.

Ergebnisse: Die Pharynxrekonstruktion erfolgte bei 34 Patienten primär, bei 11 Patienten sekundär (n =2 Fistel, n=9 sekundäre Stenose). 55% der Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation radiiert oder radiochemotherapiert worden.

Postoperativ zeigten sich folgende Komplikationshäufigkeiten für die (primäre/sekundäre) Pharynxrekonstruktion: (38,2%/45,5%) Fistelbildung, (8,8%/18,2%) zervikale Wunddehiszenz, (2,9%/9,1%) Serom/Hämatom zervikal. (8,8%/0%) Pneumonie, (5,9%/9,1%) Apoplex, (17,6%/0%) Transfusion. 18 Revisionsoperationen waren nötig, in 38,8% wurde dabei ein Montgomery Ösophagusstent eingesetzt. Der postoperative mediane Krankenhausaufenthalt betrug 25 Tage bei der primären und 17 Tage bei der sekundären Rekonstruktion. Die prozentualen Unterschiede erreichen keine statistische Signifikanz.

Schlussfolgerung: Pharynxrekonstruktionen mittels PML oder RL sind insgesamt sichere aber komplikationsbehaftete Operationsmethoden. Die postoperative Verweildauer bei der sekundären Rekonstruktion ist kürzer. Die untersuchten Komplikationen traten sämtlich in über 1% der Fälle auf und sind somit zwingend aufklärungsbedürftig. Insgesamt ist die sekundäre Pharynxrekonstruktion nicht signifikant komplikationsreicher als die primäre.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.