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Interdisziplinäres Management einer Spätmetastase im Bereich der Keilbeinhöhle eines Nierenzellkarzinoms. Risikokalkulation bei der Therapie
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Published: | April 16, 2015 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Das Nierenzellkarzinom (NCC) ist ein bösartiger Tumor der proximalen Tubuluszellen der Niere.
Erkrankungshöhepunkt ist das 5-6. Lebensjahrzehnt, er metastasiert zu 25% lymphogen, zu 25% hämatogen in Lunge, Leber und Skelett. Die 5-JÜR beträgt ca. 50%, bei Fernmetastasen <10%.
Fall: 78-jähriger Patient mit zentralen Cephalgien. Z.n. hypernephroidem NCC pT2, pN0, M0, Nephrektomie rechts, 04/95, OP einer NCC-Metastase Kieferhöhle rechts 08/06. Im CT-NNH wurde ein 35x24x30 mm großer die Keilbeinhöhle ausfüllender nach cranial destruierender Prozess nachgewiesen.
Verlauf: Es wurde die linke Keilbeinhöhle endoskopisch über den Recc. sphenoethmoidalis eröffnet. Bei der Gewebeentnahme kam es zu einer massiven Blutung die durch eine Tamponade gestoppt werden musste. Der Patient wurde angiographiert. Hier zeigte sich eine starke Versorgung aus Ästen der A. maxillaris rechts sowie aus dem kavernösen Segment der A. carotis interna links. Die von rechts tumorversorgenden Gefäße der wurden mit Coils embolisiert. Nach Detamponade am 2. post-OP Tag bestand Blutungsfreiheit. Die Histologie bestätigte eine NCC-Metastase.
Aufgrund des destruktiven Wachstums in die Schädelbasis wurde eine operative Therapie als risikoreich, der Tumor als nicht sicher resektabel eingestuft. Es wurde eine palliative Therapie initiiert.
Diskussion: In der Literatur werden nur wenige Fälle derartiger Spätmetastasierung beschrieben.
Ob angesichts der bestehenden schlechten Überlebensprognose bei Fernmetastasierung die histologische Abklärung eine angiographische Vorintervention mit Embolisation rechtfertigt, bedarf der interdisziplinären Risikokalkulation.
Bei geplanten Eingriffen im Nasen- und Nasennebenhöhlenbereich ist die Abklärung der vaskulären Versorgung im Tumorbereich dringend angezeigt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.