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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Perioperative Antibiotikaprophylaxe in der HNO-Heilkunde – eine Onlinebefragung zum aktuellen Stand an den deutschen HNO-Kliniken

Poster Infektiologie

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  • corresponding author Rainer Müller - Universitäts-HNO-Klinik Dresden, Dresden
  • Eberhard Kuhlisch - Inst. Med. Informatik u. Biometrie, TU Dresden, Dresden

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc155

doi: 10.3205/cpo001120, urn:nbn:de:0183-cpo0011209

Published: April 16, 2015

© 2015 Müller et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die perioperative Antibiotikaprophylaxe wird aktuell in den deutschen HNO-Kliniken sehr unterschiedlich durchgeführt, da in der Literatur keine ausreichenden Empfehlungen für das HNO-Fachgebiet existieren.

Methoden: 161 HNO-Kliniken wurden mittels Online-Fragebogen zur perioperativen Antibiotikaprophylaxe bei 50 Eingriffen befragt.

Ergebnisse: 56 Fragebögen wurden ausgewertet. Die Ergebnisse zeigten einen oftmals nicht gerechtfertigten Antibiotikaeinsatz. Große Unsicherheiten bestanden in der Zuordnung der operativen Eingriffe zu den Wundklassifikationen. So wurde u. a. die Tonsillektomie zu 5,6% aseptisch, zu 64,8% bedingt aseptisch und zu 29,6% kontaminiert eingestuft. Die Durchführung einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe wurde bei gleichen Eingriffen unterschiedlich gehandhabt. 51% der Kliniken führten sie u. a. bei einer Cholesteatomoperation mit trockenem Ohr, 55,8% bei der Stapesplastik, 50% bei der Neck dissection ohne Eröffnung des Pharynx, 43, 4% bei der Parotidektomie durch. 27 unterschiedliche Antibiotika bzw. -kombinationen wurden bei 50 Eingriffsarten verwendet.

Schlussfolgerungen: Angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenz ist der rationale Antibiotikaeinsatz in der perioperativen Prophylaxe dringend erforderlich. Für das HNO-Gebiet sollten hierzu einheitliche Strategien aufgestellt und diese in Antibiotic Stewardship Fortbildungen verbreitet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.