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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Neuroendokrines Karzinom des Larynx

Poster Aerodigestivtrakt

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  • corresponding author Hannes Ruckert - HNO-Westpfalzklinkum, Kaiserslautern
  • Norbert Stasche - Kopf/Hals-Klinik des Westpfalzklinikums, Kaiserslautern

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc108

doi: 10.3205/cpo001073, urn:nbn:de:0183-cpo0010734

Published: April 16, 2015

© 2015 Ruckert et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Neuroendokrine Tumoren sind seltene Neoplasien, welche ihren Ursprung aus der Neuralleiste nehmen. Ihre Zellen ähneln histologisch Neuronen, und gleichen immunhistochemisch endokrinen Drüsenzellen. In circa ein 60% der Fälle produzieren die Tumoren Hormone oder hormonähnliche Stoffe. Die Inzidenz neuroendokriner Tumoren beträgt ca. 2-3 pro 100.000 Einwohner/Jahr.

Methoden: Wir berichten über einen 40-jährigen Patienten der sich im Sommer 2014 mit seit mehreren Wochen bestehender und progredienter Dyspnoe, sowie inspiratorischem Stridor in unserer HNO-Ambulanz vorstellte. Bei der Spiegelung des Kehlkopfes, zeigte sich eine kugelige Raumforderung supraglottisch links mit ipsilateral fixiertem Hemilarynx. Wir führten eine Panendoskopie mit Probeentnahme durch. Histologisch ergab sich ein kleinzelliges neuroendokrines Karzinom, GIII mit hoher Proliferationsaktivität. Die Staginguntersuchungen ergaben bis auf den bekannten Larynxbefund keinen Hinweis auf andere befallenen Körperregionen. TNM-Klassifikation: cT3 cN0 cM0 GIII ein kleinzelliges neuroendokrines Karzinom mit hoher Proliferationsaktivität. Wir entschieden uns für eine primäre Radiochemotherapie mit Cisplatin/Etoposid in dreiwöchigen Abständen.

Ergebnisse/Schlussfolgerung: Neuroendokrine Karzinome im Kopf-Halsbereich sind Raritäten, ihre Inzidenz scheint jedoch mit verbesserten immunhistochemischen Möglichkeiten zu steigen. Eine enge interdiziplinäre Zusammenarbeit ist zur Diagnosesicherung als auch zur Festlegung des Therapieregimes unumgänglich. Wir entschieden uns für eine Chemotherapie mit Cisplatin/Etoposid, insgesamt muss das Therapieregime jedoch individuell angepasst werden. Die Prognose bei niedrig differenziertem neuroendokrinem Tumor mit hoher Proliferationsrate ist als schlecht zu bewerten.

Unterstützt durch: Prof. Norbert Stasche, Dr. Horst J. Schmidt

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.