Article
Vagusneurinom – Differenzialdiagnose bei Initialverdacht einer zervikalen Echinokokkose
Search Medline for
Authors
Published: | April 16, 2015 |
---|
Outline
Zusammenfassung
Einleitung: Beim Vagusneurinom handelt es sich um einen seltenen gutartigen, neurogenen Tumor, der von den Schwann’schen Zellen ausgeht und im Kopf-/Halsbereich auftreten kann. Klinisch fallen die betroffenen Patienten mit einer langsam wachsenden, schmerzlosen zervikalen Schwellung auf. Gelegentlich können weitere Symptome wie Dysphonie und Dysphagie auftreten.
Kasuistik: Wir berichten über den Fall eines 35-jährigen Patienten, der sich mit einer seit 4 Monaten größenprogredienten, symptomatischen linkszervikalen Raumforderung in unserer Poliklinik vorstellte. Der primäre Verdacht auf eine zervikale Echinococcuszyste beruhte auf einer auswärtigen MRT und Ultraschalluntersuchung. Die Serologie konnte eine Echinokokkose ausschließen.
Es zeigte sich das Bild einer 185 x 115 x 69 mm messenden, vorwiegend zystoiden, spindelförmigen Raumforderung mit teils soliden Septierungen zervikal links im Verlauf des N. vagus. Eine weitere kleinere Raumforderung fand sich kaudal des Ganglions trigeminale mit konsekutiver Aufweitung des Foramen ovale. Die Exstirpation und histologische Sicherung der zervikalen Raumforderung erfolgte transzervikal über einen Neck-dissection-Zugang mit anschließender End-zu-End-Anastomosierung des N. vagus. Der histopathologische Befund bestätigte das Vorliegen eines Neurinoms.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.