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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Seltener Fall einer nekrotisierenden Fasziitis der Kopfschwarte mit septischem Verlauf

Poster Hals

  • corresponding author Nermin Ünal - Städtische Kliniken HNO Holweide Köln, Köln
  • Luis Calero - Städtische Kliniken HNO Holweide Köln, Köln
  • Ursula Klein - Städtische Kliniken HNO Holweide Köln, Köln
  • Merle Höpken - Städtische Kliniken HNO Holweide Köln, Köln
  • Ali Al-Habib - Städtische Kliniken HNO Holweide Köln, Köln
  • Steffen Maune - Städtische Kliniken HNO Holweide Köln, Köln

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc038

doi: 10.3205/cpo001003, urn:nbn:de:0183-cpo0010035

Published: April 16, 2015

© 2015 Ünal et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die nekrotisierende Fasziitis ist eine seltene, lebensbedrohliche bakterielle Infektion assoziiert mit einer hohen Mortalität (25-40%). Die Inzidenz beträgt 0,4/100.000, wobei weniger als 5% dieser Fälle den Kopf-Halsbereich betreffen. Über die Mitbeteiligung der Kopfschwarte gibt es nur wenige Einzellfallberichte. Wir präsentieren einen solchen Fall.

Methoden: Notfallmäßig erfolgte die Aufnahme eines 67-jährigen Patienten mit beginnendem septischem Schock, katecholaminpflichtig und im Verlauf beatmet, bei massiver putrider und fötider Abszedierung im Bereich der linken Halsseite und der gesamten Kopfschwarte. Die Initialtherapie bestand in 4 tiefen Inzisionen im Bereich der Kopfschwarte und des Halses links mit Abszessentlastung, Spülung mit Octenisept und Lascheneinlage. Neben einem desolaten Zahnstatus war eine kleine Läsion der linken Wange die mögliche Eintrittspforte.Unter der o.g. Therapie kam es zunächst zu einer Stabilisierung, im Verlauf zeigte sich jedoch, dass die Fascien der Kopfschwarte zunehmend nekrotisch wurden. Daraufhin erfolgte ein großflächiges Wunddebridement über einen Bügelschnitt mit vollständiger Nekrosektomie, Entfernung der Galea aponeurotica, der Faszien des M. temporalis bds.

Ergebnis: Unter kalkulierter Antibiose und täglichen Wundspülungen konnte der Patient in gebessertem Allgemeinzustand ca. 2 Wochen post-op auf die Normalstation verlegt und ca. 4 Wochen post-op bei reizlosen Wundverhältnissen entlassen werden.

Schlussfolgerung: Durchgreifendes Wunddebridement, intensive Wundreinigung und kalkulierte antibiotische Therapie führten zu einem raschen Heilungsverlauf. Trotz großflächiger Resektion der Galea aponeurotica und der Temporalisfaszien kam es zu keinen Wundheilungsstörungen oder Defekten der betroffenen Areale.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.