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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Kapton® mit zell-selektiven Oberflächenbeschichtungen für verbesserte Elektroden-Nerv-Interaktionen

Poster Otologie

  • corresponding author Kirsten Wissel - HNO MHH, Hannover
  • Christoph Hadler - Inst. Techn. Chemie, TU Braunschweig, Braunschweig
  • Pooyan Aliuos - HNO, Med. Hochschule Hannover, Hannover
  • Wibke Dempwolf - Techn. Chemie, TU Braunschweig, Braunschweig
  • Thomas Lenarz - HNO, Med. Hochschule Hannover, Hannover
  • Henning Menzel - Techn. Chemie, TU Braunschweig, Braunschweig

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc012

doi: 10.3205/cpo000977, urn:nbn:de:0183-cpo0009773

Published: April 16, 2015

© 2015 Wissel et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Hinsichtlich der Effektivität der Elektroden-Nerv-Interaktion spielt das Trägermaterial auditorischer Implantate eine besondere Rolle: Dessen Oberflächenbeschaffenheit sollte das Bindegewebswachstum hemmen. Hierbei stellen beschichtete Polyimide das Material der Zukunft zur Elektrodenumhüllung dar. Eine Strategie zur Oberflächenmodifikation von Polyimiden besteht in der photochemischen Anbindung geeigneter Polymere.

Methoden: Für die Beschichtung wurden photochemisch reaktive DMAA-, DEAA- und MTA-enthaltende Copolymere sowie ein photoaktives Chitosanderivat verwendet. Das Polyimid Kapton® wurde mit den Polymeren via Rotationsbeschichtung oder Aufsprühen und anschließender Bestrahlung mit UV-Licht beschichtet. Der Nachweis der Polymerbeschichtungen erfolgte über ATR-IR-Spektroskopie, Kontaktwinkel-messungen, XPS und AFM. Die Zellselektivität wurde durch Kultivierung der lentiviral modifizierten murinen Fibroblasten-Zelllinie NIH3T3 untersucht. Die Zellviabilität der Fibroblasten wurde unter Verwendung eines Redox-Farbstoffs Resazurin quantitativ bestimmt. Die Morphologie der Zellen wurde fluoreszenzmikroskopisch untersucht.

Ergebnisse: Die Synthese der photochemisch reaktiven Polymere sowie die Beschichtung des Kapton® erwies sich als erfolgreich. Alle Polymere wirkten im Vergleich zu unbehandeltem Kapton® inhibierend auf das Fibroblastenwachstum. Die Beschichtung mit dem Chitosanderivat und dem DMAA-enthaltenden Copolymer wirkte sogar antiadhäsiv.

Schlussfolgerungen: Chitosanderivat und das DMAA-Copolymer stellen potentiell klinisch relevante Beschichtungen dar, die die Bindegewebsbildung effektiv hemmen und damit die Impedanzen reduzieren. Der Effekt der Polymerbeschichtungen auf die Viabilität von neuronalen Zellen ist Gegenstand laufender Untersuchungen.

Unterstützt durch: SFB599, Teilprojekt D2

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.