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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Myositis ossificans circumscripta der Scalenusmuskulatur: ein Fallbericht

Poster Hals

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  • Laura Grebe - HNO-Klinik des Universitätsklinikums des Saarlandes, Homburg/S.
  • corresponding author Gregor Wolf - HNO-Klinik Homburg/Saar, Homburg/S.
  • Rainer Bohle - Pathologisches Institut Homburg/Saar, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - HNO-Klinik Homburg/Saar, Homburg/S.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc157

doi: 10.3205/cpo000919, urn:nbn:de:0183-cpo0009196

Published: May 19, 2014

© 2014 Grebe et al.
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Zusammenfassung

Patienten mit Schiefstand des Kopfes können sich dem HNO-Arzt ohne eine vorangegangene operative Behandlung oder einem pathologischen Befund des Mastoids vorstellen. Auf die seltene Differentialdiagnose einer Myositis ossificans circumscripta wird in diesem Fallbericht hingewiesen.

Bei einem Schiefstand des Kopfes nach links mit zusätzlich bestehendem Schulterschiefstand mit einer supraclavikulär zu tastenden Weichteilverdickung wurde eine 7-jährige Patientin vorstellig. Sonograpfisch fand sich in der Scalenusmuskulatur links eine inhomogene unscharf begrenzte inhomogene hyperperfundierte teils stark verkalkte Raumforderung mit einem Durchmesser von 3 cm. Kernspintomograpisch stellte sich die Läsion hyperintens mit deutlichem Umgebungsödem dar. Die Verdachtsdiagnose eines Sarkoms der Scalenusmuskulatur wurde geäußert. Bei rasch progredienter Schmerzsymptomatik erfolgte eine Biopsie der Läsion, die zu der histologischen Diagnose einer ossifizierenden Myositis führte. Auf dem Boden einer interdisziplinären Abstimmung erfolgte die Resektion der Läsion unter Einbeziehung der betroffenen Scalenusanteile. Postoperativ kam es zu einer zügigen Verbesserung der Fehlstellung der Schulter und des Halses, sowie der Schmerzsymtomatik. Initial bestand eine sensomotorische Plexus brachialis-Schädigung, welche sich bei erhaltener Nervenkontinuität unter Krankengymnastik im Folgezeitraum komplett zurückbildete. In postoperativ durchgeführten Ganzkörper-MRT-Untersuchungen findet sich seit 18 Monaten kein Anhalt für ein Residuum oder Rezidiv sowie weitere ossifizierende Herde.

Die Myositis ossificans circumscripta ist ein seltenes Krankheitsbild im Kindesalter.

Typischerweise tritt sie nach Traumen im Bereich von Gelenken auf. Bei häufig selbstlimitierenden Verlauf steht die symptomatische Therapie im Vordergrund. Bei starker Schmerzsymptomatik oder Funktionsverlust ist eine chirurgische Therapie zu beachten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.