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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Behandlungskonzept bei multiplen Paragangliomen im Kopf-Halsbereich – Ein Fallbericht

Poster Hals

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  • corresponding author Marie-Charlot Jurawitz - Medizinische Hochschule Hannover/HNO-Klinik, Hannover
  • Friedrich Götz - Medizinische Hochschule Hannover/Neuroradiologie, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschlule Hannover/HNO, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc131

doi: 10.3205/cpo000893, urn:nbn:de:0183-cpo0008932

Published: May 19, 2014

© 2014 Jurawitz et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Paragangliome sind gutartige, hypervaskularisierte Tumoren im Kopf-Hals-Bereich und machen einen Anteil von 0,6% aller Kopf-Halstumoren aus. 10-20% der Tumoren treten multilokulär und ca. 5% bilateral auf.

Methoden: Wir berichten über eine 56 Jahre alte Patientin mit einem multiplen Vorkommen von Paragangliomen im Kopf-Halsbereich.

Fallbericht/Ergebnisse: Die Patientin stellte sich aufgrund einer seit 1 Jahr progredienten Hörminderung links und einer seit 6 Monaten an Größe zunehmenden indolenten Schwellung links zervikal vor. Mittels CT, MRT und Angiographie konnten multiple vaskularisierte Paragangliome beidseits diagnostiziert werden: 1. Glomus tympanicum, jugulare und vagale links 2. Glomus caroticum links 3. Glomus caroticum rechts. Es erfolgte eine sequentielle Therapie mit vorangehender protektiver Stentimplantation, gefolgt von einer präoperativen Embolisation und anschließender Tumorextirpation. Die unterschiedlichen Paragangliome wurden in einem 3-zeitigen Vorgehen behandelt: zunächst Glomus jugulare Tumor links (FischTyp A Zugang), nach 14 Monaten Glomus caroticum Tumor links und nach weiteren 14 Monaten Glomus caroticum Tumor rechts. Histologisch konnte in allen Resektaten ein Paragangliom nachgewiesen werden. Die Patientin ist aktuell rezidivfrei in 6-monatiger MRT-Kontrolle.

Schlussfolgerung: Die Therapie der Wahl bleibt die chirurgische Extirpation auch bei multilokulärem Vorkommen. Präoperative protektive Maßnahmen (Stent/Embolisation) ermöglichten eine sichere Behandlung und Risikominimierung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.