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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Wie lang ist die Cochlea? – Die klinisch anwendbare Längenmessung der Cochlea

Poster Otologie

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  • corresponding author Waldemar Würfel - HNO-Klinik - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc008

doi: 10.3205/cpo000770, urn:nbn:de:0183-cpo0007705

Published: May 19, 2014

© 2014 Würfel et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die Bestimmung der Cochlealänge ist eine zentrale Frage in der Hörforschung und -versorgung. Zahlreiche Arbeiten weisen auf individuelle Unterschiede hin. Wenige Arbeiten beschäftigen sich mit der Messung der tatsächlichen Länge in einer klinisch verfügbaren Bildgebungsmodalität.

Ziele: Es soll eine hohe Anzahl an Cochleae in DVT-Datensätzen analysiert werden, um valide Ergebnisse ermitteln zu können.

Methodik: Die Felsenbeinbildgebung von vorstelligen Patienten wurde retrospektiv mittels dreidimensionaler multiplanarer Rekonstruktion (3D MPR) in der DVT auf Länge der Cochlea hin ausgewertet.

Ergebnisse: Nur Patienten, bei welchen eine Messung beider Ohren möglich war, wurden eingeschlossen (408 Cochleae, hiervon 216 weiblich, 192 männlich, 205 linke, 203 rechte). Die kürzeste Cochlea ist 32 mm und die längste 43,5 mm lang. Es zeigt sich für alle Gruppen eine Normalverteilung. Die mittlere Länge der Cochlea ist beim männlichen Geschlecht 38 mm und beim weiblichen 37,2 mm (t-Test: p<0,0001). Die mittlere Länge der linken Cochlea ist 37,5 mm sowie 37,7 mm für die rechte (t-Test: p=0,306). Eine Korrelation zum Alter konnte nicht festgestellt werden.

Zusammenfassung: Es kann erstmals in einer hohen Anzahl von Patienten die individuelle Cochlealänge in einem ebenso klinisch verfügbaren Datensatz aufgezeigt werden. Die männliche Cochlea ist signifikant länger als die weibliche. Individuelle Unterschiede können in einem klinisch relevanten Rahmen bestimmt werden und so der Elektrodenwahl dienen. Elektrodenwahl in der Cochleaimplantversorgung ist individualisiert möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.